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Die Caniden haben sich den Hominiden ausgesucht

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Über- oder bedenkenswert (Pt. 9)

"Alles, was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand."
(Charles Darwin)


Ich könnte an diesem heutigen sogenannten "Darwin-Tag" gar nicht anders, als
  • zum einen: zwei (obligate) Zitate über und unter meinem Artikel eben von Darwin zu bringen, die auch passend dazu sind.
  • zum anderen: ein Thema zu wählen, dass gedanklich konform mit der Evolutionstheorie zu gehen hat, da es sonst rein von der Theorie gar nicht denkenswert ist.
Und erstmals bin ich mir sicher, dass ich nicht der erste Mensch bin, der entgegen der landläufigen Meinung in Bezug auf die "Domestizierung" des Menschen über den Hund "läutert" sowie diese gänzlich in Frage stellt.

Der Grundgedanke rührt daher, dass ich der Anschauung bin, dass Caniden (wie auch alle anderen Tiere) ein Bewusstsein - einen Geist, ja eine Seele - haben. Und belustigender weise teilte Darwin auch diese Ansicht, wie ich soeben in meinen Recherchen herausfand. Er ging insoweit sogar noch weiter, und behauptete, dass die "höheren Tiere" (eingeschlossen hier die Hunde) uns im Bewusstseinfragen sogar weit überlegen sind.
Es erstaunt, dass erst mit Darwins Evolutionstheorie und seinem Buch "Über die Entstehung der Arten" (1859) dies Einzug nahm in die Köpfe der damaligen Menschen. Denn der Vorreiter des Utilitarismus, Jeremy Bentham, hatte gleiches in seinem Werk "Introduction to the Principles of Morals and Legislation" (1789) bereits über die Tierwelt ausgebreitet. Für ihn war Mensch wie Tier in Betracht auf Schmerzen und Leiden gleichgestellt.


Folglich gingen Darwin samt seiner Vorgänger in einer Hinsicht Hand in Hand: es gibt keine fundamentale Unterschiede, lediglich in der Abstufung (aus Menschensicht) sind Unterschiede zu machen.

Für meine These, dass der Hund den Mensch sich gesucht hat, muss ich allerdings weiter zurück gehen.

Betrachte ich mir die heutigen Affenarten sehe ich in ihnen genau das, was Hunden immer wieder vorgeworfen wird: Opportunismus. Unter Zuhilfenahme des Kernsätzen wie "Mit allen Mitteln zum Ziel gelangen" kann ich wahlweise viele Vergleiche mit den heutigen Menschen aufstellen, und sicherlich auch mit dem Hund. Aber des Hundes Vorfahr war sicherlich nicht der Affe. Und das nicht alle Menschen auf der Welt heute nach diesem Leitprinzip leben bestreitet wohl kaum jemand. Wo also haben sie ihre soziale Ader wohl her, wenn nicht von dem genetisch gleichwertigen Affen?

Es gibt einen Zusammenhang, denn ich als Veganer ungern äußere, aber um meine These zu bestärken, habe ich leider keine andere Wahl: Carnivorismus.
Wo Affe als reiner Pflanzenfresser in seiner Evolution stagnierte, erhobt sich der werdende Hominide auf zu neuen Ufern und benutze sein wachsendes Gehirn durch die aufrechte Gangart und seine dadurch nützlichen Hände sowie ganz besonders seiner machiavellische Intelligenz, die somit vor nichts und niemanden in seiner gänzlichen Brutalität Halt machen mochte.

Betrachten wir es weiterhin nüchtern: Da jagte also ein Halb-Mensch/Halb-Affe-Getier mit aller Fürchterlichkeit egoistisch und opportun durch die Natur ohne jeglicher Gesinnung auf sozusagen asozialer Basis auf Sichtjagd begrenzt.
Wölfe ihresgleichen sind ebenso Carnivoren, jedoch mit einem kleinen Unterschied: sie haben eine soziale Intelligenz.

Wer folgsam der Worte liest, die ich da schreibe, wird erkennen müssen, wohin meine These führt: Der Mensch als reiner Sichtjäger wäre niemals dort angekommen, wo er heute steht, denn das genetische Konzept wurde ihn von seinem Primatenvorfahren gar nicht mitgegeben. Andererseits die Intelligenz, die ihn aber noch nicht zwangsläufig auf die Schlüsse brachte, sich dem Wolf als Untertan einzuverleiten. Der canis lupus war deutlich ausgeprägter und vor allem wesentlich vielfältiger in Bezug auf die sehr eng gestrickte Intelligenz des Menschen mitgegebene genetische Vorprägung. Die soziale Vergemeinschaft - wie auch immer sie stattgefunden hat - war somit mit Sicherheit nicht vom Menschen ausgegangen. 

Auch stellt sich mit dieser Sichtweise kaum mehr die Frage, woher der heutige Haushund seine Urvorfahren hat, denn von allen Canidenarten - Schakelen, Füchsen oder Kojoten - kommt nur der Wolf in Frage, da er - ich wiederhole mich gerne - die ausgeprägteste soziale Ader hat.

Weiterhin sollte damit klar sei, dass der heutige canis lupus familiaris keineswegs ein von Menschenhand domestizierter Gefährte im "Hauruck-Verfahren" ist, sondern sich zusammen mit dem Menschen über die Jahrtausenden entwickelt hat, sich ihm anpasste und heute zu einem der treusten Begleiter geworden ist, so dunkel auch manche Zeit war und das Verhältnis zwischen diesen beiden Säugetieren oft schwer auf die Probe stellte.
Das Traurige daran ist: bis heute hat sich an der menschlichen Überheblichkeit nichts bis wenig geändert, was man gut sehen kann - in abgemilderter Form, das sei gesagt - in den heutigen aufgebauten Strukturen, die Mensch für das gemeinsamen Verleben erfunden hat; die aber gleichsam für den genetischen Nachfahren Wolf absoluten Unsinn darstellen. Das mag seine Anfänge in der Zucht gehabt haben und aktuell das Ende in Tierkonditionierungsanstalten finden.

Gut ist nur, dass das der Vorgänger jeglichen pathozentrischen Tierschutzes (der o.e. Benthalm) nicht mehr erleben musste.


"Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück."
(Charles Darwin)



Anmerkung: diese These/Theorie ist ausschließlich in Hinblick auf die allgemein vetretene "Evolutionstheorie" nach Darwin zu verstehen und zeigt nicht meine persönliche Meinung auf. Anderes gesagt ist hier nicht viel mehr als philosophisches Querdenken zu finden, dass keinen Anspruch auf Richtigkeit erfüllen möchte.


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