Selbstanalyse (Pt.
11)
"Er gibt dumme Politiker, die ihr Mandat klugen Leuten verdanken, die am Wahltag zuhause geblieben sind."
(Robert Lembke)
Der Artikel: http://www.br.de/nachrichten/unterfranken/gustl-mollath-schweinfurt-100.html
Normalerweise ist es nicht meine Art hier über aktuelle Dinge zu schreiben, und wer mit mir etwas Geduld hat, wird schnell merken, dass ich es bei den o.g. Artikel-Link bald auf sich beruhen lassen und meiner bewerten "Querdenker-Art" freien Lauf lassen werde.
Denn so schräges Zeugs wie "Mollath will in den Bundestag" verzapfe ich dann doch nicht. Aufklärung dazu verschafft Frau Prem dort oder aber Heise, die daraus zitieren und ich jetzt sie dafür verlinke.
Im weiteren Sinne recht seltsam, dass kurz nach dieser Zeitungsente das Forum des Urhebers (Querdenkerforum.de) nicht mehr anwählbar ist. Laut FB soll es ein DDos-Angriff gewesen sein ... aber ich will ja hier nicht verschwören, das tat ich schon zu oft an anderer Stelle.
Nun ja, ich habe mir auf jeden Fall gedacht, wenn so eine schillernde Mediengestalt wie Gustl Mollath nun in die Stadt zieht (oder vielleicht schon zog?), wo ich seit über sieben Jahren wochentags acht und mehr Stunden verbringe, teilen wir ja was gemein.
Zum Beispiel die angenehme Stadtluft dieser "Industrie-Mini-Metropole". Oder wie an den Bildern hier zu sehen die wunderschöne "Neu-Kunst" entlang des Mains in Richtung Zentrum. GM wird wohl nicht ein FB-Profil eröffnen und seine genaue Adresse preisgeben. Aber es könnte gut möglich sein, dass man sich mal über den Weg läuft. Ich fände das tatsächlich toll. Vielleicht auch schon in den nächsten Tagen oder Wochen, dann erhoffe ich mir aber ein Bild von ihm neben einem dieser Wahlwerbeplakate der Bayernpartei, die mir tatsächlich gefallen, weil mich hier keine aussagelose Person ankuckt, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe bevor ich ihn gelesen habe. Aber ich will ja nicht die Wahl boykottieren. Daher empfehle ich jeden Freistaatler die Wahl dieser, aber vorher bitte mal das Hauptziel unter die Lupe nehmen (das mir in der Tat gefällt -> externer Querverweis).
Meine Gedanken gingen weiter. So fragte ich mich, wie viele Stunden ich jetzt den schon in meinem Leben dort verbrachte. Ausgehend von diesem und diesem Tool kam ich schnell zu Lösung, die mich schon ein wenig erschrak So kam ich abzüglich Urlaub, Feiertage und Fehltagen zu einer beträchtliche Summe an Stunden, die auf die letzten sieben Jahre meines Lebens gerechnet einen Anteil von fast genau 20% ausmachten. Auf mein gesamtes Darsein reduziert waren es nur minimale 4,25 %, Tendenz wohl steigend.
Ich habe dann aufgehört zu rechnen, weil meine Mittagspause zu Ende war. Aber wer weiterdenken will - und darum geht es hier ja aus Jux -, der kann gerne mal ausrechnen, zu wie viel Prozent er denn (vorausgesetzt er arbeitet und nicht eben genau dort, wo er wohnt) tatsächlich "zu Hause" ist. Und ferner, falls man nicht pendelt und einen Zweiwohnsitz inne hat, wie man das dann für sich ganz persönlich definiert.
Es ist nicht nur sehr interessant solche "Hirngespinste" auszuleben, sondern im Moment wo man es tut oder vielleicht im weiteren Verlauf auch mit einer erhellenden Wirkung verbunden sofern man die aufkommenden Gedanken nicht wie ein Hund wegschüttelt.
Wer sich darauf einlässt braucht von mir hier keinen Leitfaden, solche ich gerne in vielen Artikel dieser Reihe mitgegeben habe. Das einzige was ich sozusagen als Anleitung empfehle sind Voraussetzungen, wie eingeplante Zeit oder besser ohne eine Begrenzung und selbstverständlich ungestörte Verhältnisse. Und da Gedanken oft verfliessen empfiehlt es sich auch die errechneten Zahlen zu notieren. Einmal für den Moment und ggf. für später, wann auch immer das sein wird. Am Tag danach oder nach vielen Jahren. Papier ist geduldig, kann sich aber durchaus ändern.
Welcher Wert auch immer ganz oben steht ist unerheblich, denn eines sollte klar sein: egal wo man wie lange ist, man sollte dort stets im Einklang mit sich selbst sein und leben. Oder weniger verschwurbelt ausgdrückt: sich wohl fühlen.
Daraus kann man lesen was man will, es ist meist philosophisch zu sehen. Wer also wie ich sozusagen zu 4,25 % ein Schweinfurter ist, der muss nicht zwangsläufig ein Schnüdel (Fans des 1. FC. Schweinfurt 05) sein, aber er sollte wissen, wo deren Spielstätte ist und wie sie heißt.
Oder anders gesagt: ich empfehle sich mit den Orten auf der eigenen Liste zu "erwärmen". Das ist nicht schwer, wenn man sich nicht dagegen (ver-)wert.
Es hat bei mir persönlich ein wenig gedauert, aber spätestens nach diesen Zeilen kann ich sagen, dass ich stolz bin auf meine 4,25 Prozent.
"Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde."
(Karl Jaspers)