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Alternative Heilfasten³?

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Selbstanalyse (Pt. 18)


Andere Alternativen: Alternative Heilfasten? + Alternative Heilfasten²?
Ferner: Leo, der Entstehungstag & richtiges Fasten + Medienfasten

Der diesjährige Drang nach einer vorösterlichen, alternierenden Fastenperiode ist in mir zwar ungebrochen, doch steht er selbst nur noch in schmalen Lichtschein, wenn ich hier von meinen Eingebungen berichte, die ich mir nicht ersehnt, und dennoch erlebt habe. Welch glücklicher Zufall mich dazu brachte, wird später aufgelöst. 
Es waren nur 72 Stunden, aber es war weit mehr wert als die 40-Tage-Pseudo-Teilfastenkultur eines christlich geprägten, westlichen Weltverständnisses. Es ging eher in die Richtung einer schlafenden Askese ohne Praxiskenntnis und mit einer so freizügigen Regel, dass man gar nicht von einer solchen sprechen kann. Mit anderen Worten: es kann jeder nachmachen, vorausgesetzt es trifft der glückliche Zufall ins Schwarze; dann können die Tage auch dunkel wie die Nacht und doch so hell wie ein Sommertag am Nordkap in den Monaten der Mitternachtssonne werden.

Kalt wird es mitunter, warm auch, sogar so warm, das einem der kalte Schweiß herunterströmt; wenn man allerdings Kleidung trägt, kann er das nicht und so wird diese nass, die Kehle dagegen bleibt trocken. Das Verlangen nach Durstlöschung ist wohl wahr vorhanden, aber die Anstrengungen dem nachzukommen, erschließt sich dem Geist nicht, der Körper ist zu träge, er hat andere Aufgaben. Er verlangt nicht viel, eines aber mit Sicherheit nicht: die Zuführung von Speisen. Er kommuniziert so eindeutig, er treibt in seinen Wünschen so klar, das nur eines bleibt: die unmittelbare Fügung. Nichts hat gemieden zu werden, denn es besteht überhaupt kein Verlangen. Wer mal eine Zeitlang ohne Rauschmittel auskommen will, der findet sich in diesem Wesenszustand. Der Minimalismus kehrt ein, der eigene Besitz verliert an Wert, man wird freiwillig genügsam. Lediglich ein Plätzchen braucht es, wo man sich bettet. Es muss nicht komfortabel sein, ob hart oder weich, ob warm oder kalt, nun ja, man wird die Wärme zuweilen bevorzugen, aber jeden Umstand über sich ergehen lassen. Auch der Sinn nach Körperpflege schwindet mit jeder Stunde, man denkt nicht mal daran. Diesen Zustand sollte man auch nicht trotzen, denn er wird nicht lange währen - die unmittelbare Fügung wird unbarmherzig zuschlagen, und doch so fein wie grob die Materie auch sein kann. 

Man braucht keinen Wald oder eine Wüste, man meidet die Gesellschaft aus freien Stücken. Es zieht einen wie ein Magnet immer wieder zurück in die Abgeschiedenheit der eigenen Existenz. Gehorsam hören wir auf die unmittelbare Fügung, sie wird zu unserem strengen Mentor. Unser Drang zur Kommunikation ist niedergelegt, der Blick in die materielle Erscheinungswelt so getrübt, dass wir sie gar nicht mehr als existent empfinden. Die Notwendigkeit packen wir am Schopf wie eine Gelegenheit, die wir in der Ruhe des Seins unser Verkörperung erkennen. Wir müssen nicht auf Schlaf verzichten, denn er wird uns überkommen, die Träume dagegen bleiben fremd und fern, wenn dann verschwimmen sie mit der neu gewonnen Sicht einer eingeschränkten Welt, die im Außen endet und im Inneren beginnt. Das hat und trägt viel Gutes. Der Freiheitsdrang zur körperlichen Ertüchtigung schwindet auf ein Maß der unfreiwilligen Bedürftigkeit, der sich in den wenigen wachen Momenten manifestiert, und deutlich geringer geschätzt wird. Züchtigung und der Antrieb zur Auslastung bis hin zu körperlichen Schmerzen setzen aus, denn sie setzen ein, wenn wir uns gegen die unmittelbare Fügung stellen. Und so lege wir uns wieder nieder, tauchen ein in eine neue, und doch so alte Erfahrungswelt.

Braucht es mehr Erlebnisse als die beschriebenen in einer Fastenperiode? Kann es überhaupt mehr Eindrücke geben, die in so kurzer Zeit erlebt und im Nachgang verarbeitet werden können?
Wer gerne selbst so etwas erleben möchten, denn kann ich jetzt den glücklichen Zufall übergeben. Dabei bitte ich nicht enttäuscht zu sein, denn jeder hat ihn wohl schon selbst mal erhalten. Es gibt auch nur eine Rat: die unmittelbare Fügung verlangt Fügung, dann kann einer Grippe nichts mehr im Wege stehen.
Gesunde Askese kommt wohl mit einer Krankheit ... oder:

"Durch Enthaltsamkeit und Ruhe werden viele Krankheiten geheilt."
(Hippokrates von Kos)


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4 Kommentare :

  1. Es hat ein kleines Weilchen gedauert, doch in war dir - und deinen Gedanken - schnell auf der Spur! Toll geschrieben! Ja, so eine Grippe hat es wirklich in sich und zwingt uns zur Ruhe - und das ist doch das Beste, was uns passieren kann!! LG Martina

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    1. Ein Geschenk dank unser Weltneuerschaffung. Gäbe es nicht die eingeschränkte Zeit mit leichten Nachwirkungen, hätte ich mich wohl monumentaler ausgedrückt. So achte ich auf mich und trete noch ein paar Tage kürzer in der virtuellen und realen Welt, bis mein Körper wieder gefeit ist für all die Dinge, die auf mich warten.

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  2. Ausgezeichnet, werde ich beherzigen!
    Deshalb ganz besonders herzlich
    yours frankly
    Frank

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  3. Ich hab's selbst noch einmal gelesen, und kam zum gleichen Schluss. Evtl. sollte ich bei Gelegenheit mal die Schreibfehler ausbessern, die mir beim Textscannen des eigenen Textes vom flackernden Bildschirm in die flackernden Augen gefallen sind. Gerade im letzten Absatz sollte es eher heißen "Wer gerne selbst so etwas erleben möchten, denn" = DEM (oder deN)... Egal, auf jeden Fall nicht "denn".

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