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Blog Adventskalender 2018 – 6. Söckchen

6
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Geschichtle X



Für das 6. Söckchen des Blog Adventskalenders 2018 wollte ich eigentlich eine Geschichte schreiben, die so anfangen hätte sollen:

"Sie hält die Zeit an, manche Male, gefühlt allerdings oft, vielleicht sogar öfters, bestimmt mindestens ein Mal am Tag. Sie macht es stehenden Fußes. Sie ist fixiert auf einen Punkt, als ob er das immanente Universum schlechthin wäre. Sie macht dieses Etwas zu einem Fixstern, und wird wie ein solcher. Sie bewegt sich nicht und ich tue gleiches. Sie..."

"Hätte, hätte ...", meine eigene Zielsetzung war es, jeden Satz mit "Sie" zu beginnen. Schnell merkte ich: Das schaffe ich nicht. Es ist verhält nicht so, dass ich Ähnliches nicht schon einmal versuchte. Aber selbst daran habe ich kaum mehr Erinnerung, und um ganz ehrlich zu sein: gar keine; Da ist nur jenes Gefühl, dass ich es eben schon einmal versuchte - und ja, mit Sicherheit scheiterte. Es mag mir just einfach nicht in den Sinn kommen. Womöglich habe ich schon viel zu viel geschrieben über die Jahre, nicht nur als Blogger, sondern so ganz im Allgemeinen.

Heute ist für mich persönlich nicht Nikolaus-Tag. Nicht, weil ich dafür zu alt bin wäre, ebenso wie meine Nachkommen, Nichten und Neffen, und meine Fußball-Junioren dem schon lange entwachsen sind. Es ist für mich heute nicht Nikolaus-Tag, weil es da etwas viel Wichtigeres in meinem kleinen Leben gibt - und diese Etwas ist diese "Sie", die die Zeit still- oder anhält. "Sie" ist nicht eine Frau, "Sie" ist, wenn dann, eher eine Dame, eine ziemlich alte, um es genau zu nehmen. "Sie" hatte (nicht von mir) einen Namen bekommen, der vor über 6 Jahren auch diesem Weblog gewidmet wurde. "Schnellbegreifer" wissen nun wie man "Sie" ruft, ich vermerke es trotzdem: Adelhaid. Wobei das "a" in "haid" meine kleine Änderung war. Vielleicht sollte ich ja diese Geschichte erzählen, also wie es zu diesem "a" kam? Wenn ich recht darüber nachdenke, dann müsste ich sie echt mal kurz anreißen, weil sie (...) aus dem Leben geschrieben wurde. Ich gebe mir dafür selbst einen Absatz, um nochmals in die Zeit einzutauchen.

.||||Die Adelhaid-Geschichte||||.

Es war vor über 11 Jahren. Ich denke, es war Sommer, Frühsommer oder Spätfrühling, Ich will es mal auf Ende Mai/Anfang Juni eingrenzen. Es war auf jeden Fall sonnig und angenehm warm und die spätnachmittäglichen Strahlen unseres Zentralgestirns drangen durch das geschlossene Fenster in einen kargen Raum mit cremegelben Wänden ein. Zielstrebig trafen sie eine Person im weißen Kittel gekleidet, sitzend auf einem Drehstuhl an einem schlicht gehaltenen Schreibtisch. Er war mittleren Alters, hatte eine schüttere Haarpracht - wie frisch geschoren - und eine dazu passende hohe Stirn. Irgendwo dazwischen sammelte sich das Sonnenlicht als er mich fragte: "Name?" Ich sagte wahrheitsgemäß "Glas", worauf er antwortete: "Nicht unserer, der Name des Hundes". Irgendwie war ich es gewohnt, solche einfachen Fragen stets falsch zu verstehen, doch jetzt wusste ich die richtige Lösung: "Adelheid". Darauf fragte er, für mich ein wenig verblüffend, dieses: "Mit 'ai' oder 'ei'?" Ich erinnere mich gemeint zu haben: "Mit 'ai', das kommt weniger oft vor." Und er erwiderte trocken: "Also Adelhaid wie Oberhaid." - "Oder Unterhaid, ja.". Beides sind Orte im ländlichen Umkreis der Stadt Bamberg. 
Der Mann war ein Tierarzt, ist es immer noch. Er trägt den gleichen Nachnamen wie ich, und das Geheimnis, ob wir verwandt miteinander sind, bewahre ich wie meinen Augapfel, um mal ekelhaft poetisch zu werden. Er schrieb ihren Namen in ein gelbes Heftchen, welches sich Impfpass schimpft(e), meiner Anweisung getreu mit "a". Und so kam "Sie" zum "a" und zur ihrem ersten Pass. Ich habe ihn leider nicht mehr, weil ich ihn vor einigen Jahren durch einen blauen Einband inklusive neuem Inhalt ersetzte, des europäischen Rechts wegen. Vielleicht habe ich das alte Heft doch noch und weiß nur nicht mehr wohin ich es seinerzeit gelegt hatte. Diese Schludrigkeit würde zu mir zumindest gut passen. 
Zurück zur Geschichte. Der Doktor med. vet. musste mir noch ein paar Fragen stellen, die ich - Überraschung - problemlos beantworten konnte. Das Frage-Antwort-Spiel ging aus der Erinnerung ungefähr so weiter:
"Art?" - "Hund."
"Rasse?" - "Labrador Retriever, Dual Purpose."
"Dual Purpose?" - "Ja, die Mutter war aus einer Jagdzucht, der Vater ein Show-Dog."
"Aha, okay. Geschlecht ist weiblich!?" - "Ja."
"Das Haarkleid ist blond." - "Aschblond."
"Aaaschblooond.... Wäre noch der Geburtstag." - "06.01.2007."
"Das kann man sich ja leicht merken." - "Ja, Stärk antrinken."
"Wie? Ach so, das Zusammensaufritual. - "???"
[= Stirnrunzeln]
"Ähm, ich dachte jetzt eher an die Heiligen Drei Könige." - "Das fällt ja auf den gleichen Tag."
"Stimmt." - "Meine Rede."
Das Gespräch endete nicht an dieser Stelle, aber die Geschichte ist jetzt leider schon zu Ende, weil ich mir den Rest aussparen kann, darf und will. Die Nachricht(en), neudeutsch "Messages", sollten angekommen sein, also: Name, Geburtstag, etc. Obwohl, ich glaube, da gibt es kein und so weiter, keine nennenswerten üblichen Dinge. Egal.

.|||||||.

Seitdem "Sie" (Adelhaid) das 11. Lebensjahr überschritten hat, zähle ich auch ihre Monate. Das hört sich vielleicht befremdlich an, aber ich bin insofern Realist genug, um nicht nur zu wissen, dass weniger Tage vor ihr liegen als hinter ihr, sondern auch klug genug (sic!) jeden einzelnen Tag mit ihr als einen Segen zu erkennen. Der 06.12.2018 ist für Adelhaid, aber insbesondere für mich, so dann, ein ganz wichtiger Termin im Kalender. Der Nikolaus muss sich da leider in diesem Jahr hinten anstellen, denn Adelhaid ist heute 11 Jahre und 11 Monate alt geworden! Und ich bin so stolz darauf - und bestimmt noch viel mehr. Ich hatte zwar stets behauptet, dass sie sicherlich älter werden würde, als meine ca. 9 Monate nach ihr geborene Erdélyi-Kopó-Hündin namens Selma, aber geglaubt hatte ich es erst, als ich jener (Selma) Ende Juni letzten Jahres im Gartengrab die Augen für immer schloss. 
Ich will hier nicht traurig schließen - auch nicht pathetisch (fröhlich) -, dennoch: jedes Ende ist auch ein neuer Anfang. Das klingt so abgedroschen, dass ich froh bin, dies nur geschrieben zu haben, es selbst aber nicht noch mal lesen zu müssen. Trotzdem: Wer bis hierhin durchgehalten haben sollte, der darf gerne Gratulationsbekundungen für Adelhaid hinterlassen. Ich richte ihr alle aus.

.||||Verlosung||||.

Und weil so ein "Jahres-Monats-Geburtstag" doch irgendwie gefeiert werden will, verschenke ich an den ersten "Glück-Wünscher" ein kleines Groschenheft von mir (und Co-Autor GlasTradamus) - "Die Mongolenkönigin" -, auf dem "Sie" auf den Titelbild abgebildet ist. Leider nur eines, weil ich gerade nicht mehr im Hause habe. Allen anderen GlückwünscherInnen (bis 06.01.2019) kann ich dafür folgende "Schundhefdla" als Präsent anbieten (solange der Vorrat reicht):
"Von Mädesüß und Himbeerstrauch", "Zwaader - Ersder", "T'Sally lebt", "Der Doppel-Happs" und "Hundekot". Bei Interesse einfach in den Kommentar den jeweiligen Titel schreiben (nur einen). Ich verschenke Bücher immer gerne, auch des tollen Gefühls wegen, welches aufkommt, wenn man seine eigenen kleinen Druckexemplare Signieren und Widmen darf. Obwohl: Ich bin ja kein richtiger Autor. Ich lasse die Texte nur für den einen (unwirklichen) Fall drucken, damit das Zeugs erhalten bleibt, im Anschluss nachdem da irgendwer mal irgendwann darauf kommen sollte, das Internet zu löschen (^_~). Kommentiert also noch so lange ihr könnt! Das ist in etwa so wie mit dem Weltuntergang, der kann immer kommen, aber sicherlich nicht im Advent. [Ich korrigiere den letzten Satz jetzt nicht, aber der Vergleich ist schlecht und hinkt + bietet ein Kofferwort auf, dass da heißt: "Adventuntergang" (sic!)] 
.|||||||.

Da der Nikolaus bei mir dieses Jahr ausbleibt, will ich ohne Entschuldigung hier jetzt schließen. Aber keine Panik, schon morgen geht es mit dem Blog Adventskalender 2018 ggf. bei quetschkommo.de, blog.zn80.net oder lloc.de weiter, und mit wenig Glück und viel Sicherheit auch weitaus weihnachtlicher. 
Abschließend ein paar gemachte S/W-Ablichtungen von "Sie", also von ihr, der Hündin namens Adelhaid. Dem "Jahresmonatsgeburtstags" und vielleicht auch der Verzeihung wegen. Ich tue mir leider immer hart, über Besinnliches zu schreiben. Und wenn ich nicht weiß, was ich schreiben soll, dann schreibe ich über Hunde, da fällt mir immer was ein. Weihnachtslieder summe ich das ganze Jahr über (vor mir her), nur nicht gerade wenn alle sie singen. Dann verstumme ich und lausche. Das ist so wie in der Kirche, bei Messliedern stimmen auch nicht alle Gläubigen in den Gesang mit ein. Sie lauschen und sinnen. In den Köpfen derer verstummen die Stücke möglicherweise nicht unmittelbar nach dem Ende der Liturgie, sie nehmen die Melodien mit nach draußen und dorthin wo sie gehen, stehen, ruhen und leben. Geruhsame Zeit und einen gesunden Beschluss derweil.

Aufgenommen am 25.11.2018 zum Sonnenuntergang am Beginn der fränkischen Sandachse ["Originale" + mehr auf FB - Ade(l[h]a[id])!]


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6 Kommentare :

  1. Wer bis hierhin durchgehalten haben sollte, der darf gerne Gratulationsbekundungen für Adelhaid hinterlassen.

    Aaaaalso... ich habe durchgehalten und somit... Danke für das heutige Söckchen, Gratulation zum 11.11. für Adelhaid und genießt weiterhin jeden einzelnen Tag der kommen mag. Alles Gute und für jetzt eine angenehme Vorweihnachtszeit!

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    1. Hah! Das ist gut - "11.11.". Da fällt mir glatt was ein, vor dem Danke von meiner Seite zwecks Kommi, das ich beim möglicherweise letzten Blog Adventskalender mitmachen durfte, uvm.
      Also, 11.11.: Das wäre so gesehen 11¹¹ (11 Jahre, 11 Monate) oder mathematisch gekürzt (sic!) 11². Ich hoffe die Google-Kommentarfunktion bildet mein 11 hoch 1 bzw. 2 ab, und damit den letzten Geistesblitz an diesem Abend. ^^

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  2. Ich hab dieser Tage schon mal versucht, zu kommentieren, falls Du nun zwei von mir findest, darfst Du den alten gerne löschen.

    Erstmal wünsche ich euch, dass ihr noch viele Monatstage miteinander verbringen könnt!


    Ich musste an meine jüngere Tochter denken, sie ist ungefähr zwei Jahre alt gewesen, als meine Schwiegereltern sich einen neuen Boxer-Welpen ins Haus geholt haben. Ein wilder Rüde. Aber die beiden waren immer ein Herz und eine Seele. Er hat nicht einmal nach ihr geschnappt, wenn sie ihm das Futter weggezogen hat, das durfte sich sonst keiner erlauben. Und dann kam der Tag, sie war ungefähr 8, kam zur Tür rein, er wieder ganz euphorisch auf sie zu, springt hoch und stellt ihr die Pfoten auf die Schulter. Ab da war es vorbei. Sie liebt ihn immer noch. Redet oft davon, was ist, wenn er nicht mehr da ist, aber dieses Unerschütterliche, was sie mit ihm verbunden hat, war schlagartig weg.

    Nachdem ich mir die Bilder angeschaut habe, musste ich dann auch googlen, was die fränkische Sandachse ist. Das hatte ich vorher noch nie gehört.

    Dir einen schönen Adventssonntag.

    LG
    Daggi

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  3. Hallo Daggi,

    gut, dass es mit dem Kommentar hingehauen hat, vor allem deiner schönen Erzählung wegen. Da ich nicht nur der Meinung, sondern der Ansicht bin, dass das Leben wie alles zyklisch verläuft, kann ich mir gut vorstellen, dass deine Jüngste erneut mit dem Boxenrüden deiner Schwiegereltern interagieren wird, so wie Beide es vor Jahren (miteinander) taten. Der Kreisverlauf ist nunmal menschlich/künstlich betrachtet linear, um die Verwirrung (auch meine) perfekt zu machen. :-)
    Kein guter Advent für Philosophisches, aber vllt. ein Ansatz.

    Ich nenne die Sandachse im Übrigen stets umschreibend (gerne) "Die Wüste Frankens". Die Begrifflichkeit ist nicht von mir, ich habe das mal aus der lokalen Tagespresse aufgeschnappt und fand's treffend.
    Das Schöne dabei: in dieser Wüste kann es auch schneien.

    Für mich geht es gleich wieder raus (mit Adelhaid), denn in einigen Stunden steht die Weihnachtsfeier im Fußballbereich an, da muss "Sie" dieses Jahr nicht mit, auch wenn ein gern gesehener Gast dort. Im "gesetzten" Alter muss man nicht mehr auf allen "Hochzeiten tanzen". ;-)

    SG, Alex

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  4. Hallo Alex, da geht es den Hunden dann wie den Menschen. Irgendwann braucht man mehr Ruhe als früher ;)

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag.

    LG Daggi

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    1. Ja, genau, so sieht's aus! :-) Und um 6:16 schliefen Herr und Hund noch tief und fest. In der dunklen Jahreszeit wird das Traumland erst mit der ersten erahnbaren Morgendämmerung verlassen. Und wenn die Uhr mal nicht mehr auf "Falschzeit" umgestellt werden würde, dann könnte ich deine Kommentierzeit in den warmen Monaten locker toppen. Wenn... ^^

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