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Ich bin ein Löwe - und du?

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Über- oder bedenkenswert (Pt. 11a)
(Teil 1 von 2)


"Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen, die Sonne stand zum Gruße der Planeten, bist also bald und fort und fort gediehen, nach dem Gesetz, wonach du angetreten. So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen. So sagten schon Sibyllen, so Propheten; und keine Zeit und keine Macht zerstückelt geprägte Form, die lebend sich entwickelt."
(Johann Wolfgang von Goethe aus 'Urworte, orphisch')


Mit Verlaub, da muss sich auch mal ein Goethe vertan haben, zumindest interpretiere ich das in die 3 wunderschön formulierten Sätzen.
Die Frage grundlegend: Wann wird man der "Welt verliehen"?
Die Frage weitergehend: Wann entwickelt sich lebend eine Form?

Die Antwort auf beide Fragen kann man wissenschaftlich (biologisch) angehen, obgleich man an der ethischen Frage nicht vorbei kommen wird.
Für diesen Artikel will ich noch eine 3te Sichtweisen berücksichtigen, die spirituelle bzw. meine eigene. Aber fangen wir langsam und vor allem sachlich an...

1. Wissenschaftlich (biologisch/medizinisch)

Beim entstehenden Menschen gibt es 5 Stadien/Abgrenzungen: Pränukleusstadium, Präembryo, Embryo, Fötus (Fetus) und Kind. 
  • Das Pränukleusstadium dauert i.d.R. 24 Stunden nach dem Aufeinandertreffen zwischen Spermium und Eizelle. Diese Verschmelzung wird auch gerne als "Kernschmelze" bezeichnet, schließlich treffen mit Ei und Samen zwei einzigartige genetische Anlagen zweier Menschen aufeinander.
  • Präembryo nennt man in der Biologie ein noch nicht in der Gebärmutter eingenistetes Embryo. Diese Nidation dauert i.d.R. 6-14 Tage. Im Prinzip handelt es sich hier um totipotente Zellen, die sich auf deren Weg über die Eilleiter in die Gebärmutter 5 Tage lang hübsch teilen. Streng genommen muss man bei diesem Teilungsakt der Morula von einem weiterem Stadium der Entwicklung ausgehen - der Blastozyste, aber wir wollen nicht kleinlich sein.
  • Von einem Embryo spricht man nach Abschluss der (Früh-)Embryogenese deren Länge für mich umstritten erscheint (21-61 Tage). Fakt ist, dass mit Beginn der 3ten Woche nach der Befruchtung der Herzschlag einsetzt.
  • Dementsprechend spricht man erst ab der 8. bzw. 9. Woche der Entwicklung-/stehung von einem Fetus bzw. eher bekannt unter dem Begriff Fötus.
  • Ein Kind wird der (das?) Fötus erst mit der Geburt, um es kurz zu halten.


2. Ethisch (moralisch/gesetzlich/religiös)


Zu Anfang ein Zitat aus dem Embryonenschutzgesetz §8, 1-3:
(Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/eschg/__8.html)

"(1) Als Embryo im Sinne dieses Gesetzes gilt bereits die befruchtete, entwicklungsfähige menschliche Eizelle vom Zeitpunkt der Kernverschmelzung an, ferner jede einem Embryo entnommene totipotente Zelle, die sich bei Vorliegen der dafür erforderlichen weiteren Voraussetzungen zu teilen und zu einem Individuum zu entwickeln vermag.(2) In den ersten vierundzwanzig Stunden nach der Kernverschmelzung gilt die befruchtete menschliche Eizelle als entwicklungsfähig, es sei denn, daß schon vor Ablauf dieses Zeitraums festgestellt wird, daß sich diese nicht über das Einzellstadium hinaus zu entwickeln vermag.(3) Keimbahnzellen im Sinne dieses Gesetzes sind alle Zellen, die in einer Zell-Linie von der befruchteten Eizelle bis zu den Ei- und Samenzellen des aus ihr hervorgegangenen Menschen führen, ferner die Eizelle vom Einbringen oder Eindringen der Samenzelle an bis zu der mit der Kernverschmelzung abgeschlossenen Befruchtung."
Faszinierend, denn demnach wird hier der o.g. Rahmen gesprengt. Kurz nach dem Pränukleusstadium ist vom Gesetz her also schon ein Embryo vorhanden, also mal gut und gerne mindestens 20 Tage vorher. Respekt vor solchen Gesetzen!

Grundsätzlich ist es natürlich ein Strafgesetz zur Regelung der in-vitro-Fertilisation, soll aber wohl auch gleichermaßen die Würde des Menschen vor der Wissenschaft und deren "Ausuferungen" regeln.

Strafrechtlich (StGB §218) wird die Schwangerschaft allerdings erst nach der Nidation (siehe Präembryo oben). Ich möchte hier nicht näher eingehen, da es ein sehr komplexes Regelwerk ist. Wem es interessiert, der solle selbst sich schlau machen.

Auch ethisch gesehen ist dieses Thema etwas verworren, aber ein nachdenklicher Link hilft manchmal mehr als viele Worte: Tagebuch eines ungeborenen Kindes.

Als Mitglied der katholischen Kirche muss ich eindeutig hier deren Standpunkt festigen, der mit dem der Humanbiologie einhergeht und jede Art von Schwangerschaftsabbruch nicht befürwortet [Ausnahme: Gefahr des Todes der Mutter]. Die Kirche spricht hier von einer Simulatanbeseelung, was heißt, dass bereits beim Zeugungsakt die Seele einkehrt.
Abtreibung an sich ist also weiterhin eine "Sünde", unabhängig davon welche "Bulle (neu) gemalen" wird, zumindest sollte das jedem Anhänger dieser "Sekte" (lat. sectra für Partei/Lehre [nicht falsch verstehen, wie auch?]) bewusst sein. Stört jemanden die Tatsache, empfehle ich es so zu tun wie die Piusbruderschaft (Nr. 10) - nämlich: das eigene Ding zu "malen".

Leider bietet weder die Bibel noch der Koran eindeutige unauslegbare Fakten, auch wenn Mohamed von 3 Phasen á 40 Tagen ausgeht und eine Beseelung erst in der 3. Phase beschreibt. Gemäß Talmud wäre das Ende der Phase 1.
Dementsprechend bleibe ich bei meiner Konfession, die eindeutig ist, auch wenn sie (wohl) nur rein moralisch begründet wird, aber dafür für mich sehr nachvollziehbar ist.
Der Buddhismus spricht nicht umsonst von schlechten Karma, wenn man Leben nimmt.


3. Spirituell (meine eigene "Anschauung")

Es könnte den Leser erschrecken, wenn ich noch einen kleinen Satz weiter nach vorne tue, indem ich gerade heraus den folgenden Denkanstoß setze ... aber bitte vorher mal das ganze Gedicht von Goethe lesen: Urworte, orphisch.

Für mich beginnt ein Leben nicht mit dem "reinen" Akt der Zeugung zwischen Mann und Frau, sondern mit dem reinen Gedanken daran. Sozusagen mit dem Traum. Und dieser ist nur dann rein [im Sinne von sauber, ohne schlechtem Hintergedanken ... 'koscher' wäre definitiv der falsche Begriff] sofern der sexuelle Akt nicht nur danach/darauf aussinnt sich der Lüste der Befriedigung hinzugeben, um ferner dadurch Leben zu erschaffen. Das ist doch nur die konsequente Folge dessen, oder irre ich mich? Ich glaube/denke nicht.

Aus diesem Gesichtspunkten ist die unbefleckte Empfängnis der Maria irgendwie nachvollziehbar(er). Ebenso die darauf folgende Jungfrauengeburt von Jesu durch den Heiligen Geist.
Wer schon ein Kind hat, und sich nicht wirklich an den reinen Zeugungsakt erinnern kann, der handelte ergo seinerzeit völlig richtig. Denn rein der Gedanke danach überschattet alles was zur endgültigen Folge wird.

In diesem Sinne bin ich der Auffassung, dass bereits am Tag der "Übereinkunft" der Elternteile ein neues Leben zu erschaffen, eben dieses bereits erschaffen wurde und folglich auch beseelt.



Was hat das mit der heutigen westlichen Astrologie zu tun?


... wird ein Teil-2-Artikel klären, den ich aber erst frühestens morgen schreiben werde ...

Ein "Eyecatcher" zum Schluss:



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