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Im Bann des Okkulten (Teil 5)

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UnNatur (Pt. 7e)

http://www.blog.adelhaid.de/2013/07/im-bann-des-okkulten-teil-5.html

"Daselbst werdet ihr den Göttern dienen, die der Menschen Hände Werk sind, Holz und Stein, die weder sehen noch hören noch essen noch riechen."
(AT, 5. Mose - 4,28)

Der Metallerne winkte zu seinem Schiff. "Gleich sind wir mit euch keinesfalls. Niemand von uns behauptet und lebt das, was dieser da prophezeit." Er meinte damit den Auserwählte, der mittlerweile erschöpft auf seine Knie fiel, nachdem ihn die Männer zur rechten und linken von ihm die stützende Zuhilfenahme verweigerten. "Trotzdem irrst du nicht. Wir haben den Harpunierten eures Gesindels dabei." Auf dem Pier erschien der vermisste Umreiter, dessen gesamter linker Oberarm notdürftig bandagiert war. Das ausströmende Blut der Wunde färbte die weißen Tücher in ein tiefes Rot. Ein gewisse Blässe war seinem Gesicht schon von Weitem anzusehen, ansonsten schien er aber in bester Verfassung. "Camma!" kam es aus seinem Hals. "Zoathan!" entgegnete der Umreiter am Land und tat gleichsam ein paar Schritte nach vorne, stoppte aber in der Bewegung, da die Leibwachen des Metallernen keine weiteren Schritt duldeten.
"Bringt ihn her, er soll es [das Rundholz] tragen." sprach der Anführer der Fremden und ging dabei seinesgleichen ein paar Schritte voran. Nun trennten nur noch ein paar Meter die 'Fürsprecher' der beiden so unterschiedlichen Völker. Der stämmige Metallerne musterte den Umreiter von unten nach oben an und ergänzte schließlich: "Und du 'Camma' wirst ihn helfen es dort hoch zu tragen!" Sein Blick und seine Hand ging in Richtung der Begegnungsstätte, dessen schmaler Pfad hin zur Beobachtungsstation gesäumt war von den bisweilen wortlos gebliebenen Siedlern.

Camma trat kühn einen weiteren Schritt nach vorne festen Blickes in die Augen des Fremdlings. "Ich werde ihn helfen, aber wozu soll das gut sein? Wir brauchen kein Rundholz an unserer Gedenkstätte." Ein lautes, abwertendes Lachen dröhnte aus dem Hals des Angesprochenen hervor. Schnell tat ihm seine begleitenden Schar es nach und stimmte mit ein. Sekunden des Grölens vergingen ehe er es mit einer Handgeste abrupt stoppte, sich räusperte und fortsetze: "Eine Gedenkstätte ist das also, wunderbar." Noch etwas benommen vom spontanen Gelächter machte er eine Verschnaufpause, ging jedoch erneut einen Schritt vor, verwies aber dabei seine Leibwachen an Ort und Stelle. Jetzt trennten ihn und Camma nur noch wenige Zentimeter. Man konnte nun erkennen, dass sich beide von ihrer Statur glichen, der eine ein wenig größer aber schmächtiger, der andere stämmiger dafür in einer Oberkörperrüstung bekleidet, die seiner 'Mannesgröße" in punkto Erscheinung entscheidend aufwertete.

So standen sich die beiden gegenüber. Eine unheimliche Stille herrschte ehe der Metallerne dazu ansetzte ein paar aufklärenden Worte vorzunehmen.         

--- Fortsetzung 21.07.13---

"Ich will nicht unhöflich sein und meine Sprachwahl entschuldigen." Der Metallerne ging einen kleinen Schritt zurück, erhob seine linke Hand auf Höhe seines Kopfes mit der Innenfläche zu Camma zeigend, seine andere streckte er ihm mit den Worten "Wie du siehst bin ich unbewaffnet" entgegen. "So nimm meine rechte Hand zur Freundschaft." Camma zögerte, da ihm so eine Geste fremd war. Andererseits erschien es ihm nicht sonderlich bedrohlich. So winkelte auch er seine linke Hand an und streckte die rechte nach seinem Gegenüber aus.
Es war ein seltsames Bild. Da standen sich zwei Männer unterschiedlicher sie nicht sein konnten inmitten von Sandstrand entgegen, jeweils hinter ihnen ihre Landsleute, die schweigend dieser nonverbalen Geste des Friedens zusahen. Sie mag ein wenig abgehakt ausgesehen haben, da Camma sehr steif und ungeschickt den Schüttelbewegungen des Metallernen folgte, nicht wissend, was das ganze zu bedeuten hatte und welche Auswirkungen es für die Zukunft bringen sollte.

Der Metallerne nahm nun auch seine linke Hand und legte sie über die von Camma und seiner eigenen rechten und sprach: "Ich bin Pontio und für mein Volk für die Insel eurer Heimat und dessen Bewohner verantwortlich. Meinesgleichen lebt auf dem Festland hinter eurer Insel. Unser Reich erstreckt sich bis zum Horizont und darüber hinaus." Noch ehe Camma ihm gleichtun konnte löste er die Hände von den seinen. Ruhig setze er fort: "Warte hier bitte, ich werde gleich wieder da sein. Zoathan werde ich zu dir schicken."
Mit diesen Worten ging der nun nicht mehr namenlose Metallerne zurück zu seinen Leuten. Zuerst besprach er sich mit seinen Leibwachen, die daraufhin der Dutzenschaft sowie den 4 Männern am Rundholz Order gaben zurück an Bord zu gehen, und diese wiederum den beiden 'Stützern' des Auserwählten. Camma konnte die Worte des Pontio sowie seiner Untergebenen nicht verstehen. Es war eine Sprache die nicht im Entferntesten seiner eigenen glich. Es waren nicht nur die Worte, die ganze Akzentuierung hörte sich für ihn befremdlich an. Nun verstand er auch, warum sich Pontio für seine 'Sprachwahl' entschuldigte, die im Hinblick auf die Unterschiedlichkeit doch ganz passabel war. Es schien, als ob er sie nicht erst seit gestern sprach und doch nie seine eigene dialektisch gänzlich auszuschalten vermochte.
  
---

So schnell sie mit ihrem Schiff anlegten, so schnell waren sie auch wieder weg. So oder ähnlich hatten es sich viele der Siedler gedacht, die das kurze aber anhaltende Spektakel miterlebten. Pontio war nun auch auf dem Steg und ging mit festem Schritt Zoathan und einem seiner Leibwachen entgegen. Er begrüßte zuerst letztgenannten genauso wie er es mit Camma vor kurzem getan hatte. Danach nahm er einen Seesack von seiner Wache entgegen, schulterte ihn um und verabschiedete sich von ihm mit einem Schulterklopfen seiner rechten Hand auf dessen linke Rückenpartie. Ohne eines weiteren Blickes schritt er mit Zoathan den hölzernen Pier in Richtung Camma, wo jetzt nur noch das Rundholz zu sehen war. Direkt davor, nach wie vor auf den Knien und mit dem Rücken zum Meer war der Auserwählte, der nun den Anschein machte aufzustehen. Seine Beine wackelten so stark, dass Camma ihm zu Hilfe kam, um ihn vor einem Sturz zu bewahren.
Das Schiff der Fremden zog den Ankerhaken und löste die Leinen. Die Segel wurden gehisst, die Ruder der unteren Reihe nach kurzem Abstoßen eingezogen. Scheinbar hatten sie es nicht eilig, ihr Ziel war jedoch schnell zu erkennen. Genau dort wo sie auch herkamen - die Insel der Vorfahren der Siedler oder nun vielmehr das Verantwortungsgebiet von Pontio.
Eben dieser war nun mit Zoathan bei Camma und dem Auserwählten angekommen, entschulterte seine mitgeführten Sack, legte ihn zu Boden und übernahm das Stützen des schwächelnden Mannes, damit sich die beiden Umreiter begrüßen konnten. Sie vielen sich in Arme, als ob sich sich seit Monaten nicht gesehen hätten.
Nun hielt es auch nur noch wenige der Siedler auf dem Pfad zu ihrer Begehungsstätte. Zuerst kamen die wohl unmittelbaren Verwandten, dann die weitläufigeren und die Freunde. Bald stand alle um das schmale Rundholz mit den vier Metallschlaufen samt Lederriemen an den jeweiligen gegenüberliegenden Seiten. Ein verhaltenes aber trotzdem herzliches Willkommen das nicht lange dauerte. Vom Beobachtungsposten vermeldete jemand mit lautem Schrei ein kleines Boot gesichtet zu haben. Alle Blicke galten nun auf die See. Und in der Tat war da ein kleiner Punkt am Horizont, der immer größer zu werden schien. Umso näher das kleine Ruderboot kam, desto klarer erschien, dass dessen Bauart keine derer der Siedler gebräuchliche war.
Unruhe kehrte ein, sollte nun schon wieder ein Fremdling zu Besuch kommen?

Pontio sah nun auch aufs Meer, übergab einen Siedler den Auserwählten und schritt ein paar Meter auf die See zu. Dabei hielt er seine Hand schützen vor die Augen und kniff diese zusammen, so als suche er ein Detail, dass den anderen verborgen und unbekannt war. Es dauerte einige Minuten, dann drehte er sich zu den Siedler um und deeskalierte die Situation: "Keine Angst, dass ist Pilat, mein Sohn. Er bringt euch eure drei vermissten Schiffsbrüchigen."
"Woher bist du dir so sicher?" fragte Camma. "Komm her und sie selbst. Da an der Bugseite, das ist mein Familienwappen." Camma trat auf gleicher Höhe wie Pontio und erkannte tatsächlich etwas Rundes aus Holz mit zwei weißen Strichen, die sich in der Mitte kreuzten und eine 'X' ergaben. Auch an den Enden des schildartigen dünnen Holzes erkannte er jetzt Schlaufen. Er dreht sich um, musterte das im Sand liegende Rundholz und sah nochmals zum näherkommenden Boot aufs Meer. "Du hast Recht" stieß er verwundert aus und blickte erneut nach hinten, um sich der Ähnlichkeit zu versichern. Nun trat auch Zoathan hervor und rief aufgeregt: "Ich sehe Joathas. Und Maggatras. Und da ist auch dein Sohn Camma..." Mit diesem Worten konnte sich Camma nicht mehr halten und lief ins Meer dem Boot entgegen. Dabei rief er unentwegt den Namen seines Sohnes - Cammatha.

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Zoathan wandte sich fragend an Pontio. "Ich habe meinen Sohn mit einem Rettungsboot meines Schiffes ausgeschickt bevor wir euer Fischerboot attackierten. Euer Schiff musste ich angreifen, um den Schein vor meiner Besatzung zu wahren. Leben wollte ich aber nicht nehmen."
"Und daher auch die Tat mit dem Widerhaken?" dabei blickte Zoathan auf seinen Oberarm, an dem die ganze Härte dieser Aktion zum blutigen Vorschein kam. "Ja" erwiderte mit leicht gesenkten Haupt Pontio und setze hinzu: "Bitte verzeihe mir." Zoathan legte daraufhin seinen gesunden Arm auf die Schulterberüstung Pontios und fügte hinzu. "Es schmerzt noch, aber es wird heilen."

Nachdem die 3 Schiffer samt Pilat an Land waren erzählte Pontio allen wie die Dinge ihre Anläufe nahmen. Sein Volk, dessen Reich den Namen 'Caesarea' trägt, entdeckte die kleinen Heimatinsel der Siedler erstmals vor rund 25 Jahren, und auch nur durch Zufall, als man einen neuen Schiffsweg zu einem anderen Festland suchte. Man passierte sie ursprüngliche ohne Kenntnisnahme, musste aber nach ein paar Schiffstagen wieder umkehren, da die Überfahrt aufgrund einer anhaltenden tobenden See nicht möglich war. Da die Lebensmittel zu Ende gingen legte man auf der Insel an. "Die Eingeborenen waren uns nicht freundlich gesinnt. Nur alleine ihm war es zu verdanken, dass wir nicht zu den Waffen zücken mussten." Mit diesen Worten schaute Pontio den Auserwählter an, der dies nickend zustimmte. "Unsere Sprachen waren fremd, er - ein Jüngling noch - konnte sie aber nicht nur verstehen sondern auch sprechen. Ich weiß heute nicht warum, aber er diente im Nachfolgenden als Vermittler und Lehrer für mich und einige meiner Leute."
Pontio erzählte nun weiter von den erst periodischen Besuchen auf der Insel, dem Austausch von Gütern und Waren bis hin zum ständigen Verbleib einiger seiner Männer, die sich bei Landurlauben in die einheimischen Frauen verguckt hatten. "Und auch ich war nicht davon verschont." Mit verschmitzten Blick auf seinen Sohn Pilat setzte er fort: "Seine Mutter ist eine Einheimische."
So kam das eine zum anderen, bis schließlich Pontio offiziell auf der Insel als Verwalter für das Caesarea'sche Reich abgesetzt wurde. In den vielen Jahren erlebte er hautnah alle Unstimmigkeiten, die bei den Insulanern gerade in religiösem Sinne vorherrschten und immer mal wieder für Unruhen sorgten. Zu seinen Leidwesen wurde er oftmals als Mittler eingesetzt. So auch viele Jahre später als der Auserwählte die eingeschlichenen Doktrinen brechen und sein Volk zum ursprünglichen Glauben zurückführen wollte. Seine Anhänger waren aber in der Minderheit, so war Pontio oft dazu verdammt der Mehrheit entgegen zu kommen, um den Frieden zu wahren.
"Ich war es, der ihm vor 10 Jahren dazu riet für einige Tage unterzutauchen." Pontio war jedoch überrascht, als er in Erfahrung brachte, dass er dabei den Weg über die See zu einer ihm und seinem Reich unbekannten Insel wagte, die gleichsam die 'gelobte' sein sollte.

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In den darauffolgenden zehn Jahren spitzen sich die Dinge so sehr zu, dass die mehrheitliche Bevölkerung den Tod des Auserwählten forderten. "Ich war nicht gewillt deren Wunsch nachzukommen, aber an einem gewissen Punkt musste ich mir selbst eingestehen, dass ich dem Volke entgegenkommen musste." gab Pontio offenherzig zu und setzte nach: "Entweder das oder ich konnte mich von meinem geliebten Land verabschieden sowie auch von meiner Familie und Freunden verabschieden."
Erschwerend hinzu kam die Bodenständigkeit seiner Gemahlin, die stets konservativ gepolt war. Sie kannte die höchsten Führer der Glaubensdoktrin schon seit ihren Kindestagen und war über die Jahre mit ihnen eng befreundet. Pontio war in Loyalität zu seiner Frau und hatte folglich keine andere Wahl als stetigem Zuspruch zu üben. Doch ein Befehl über Leben und Tod lies ihn erstmals tief in sich gehen. So bat er immer wieder um Aufschub, um das Unvermeidliche in die Länge zu ziehen. "Ich sprach sogar mit den ältesten der 'Erwählten' und nahestehensten Begleitern des Auserwählten, um ihre Hilfe förmlich zu erbitten" erklärte Pontio und setzte fort "doch alles was sie mir rieten war ein Treffen mit einem ihrer jüngsten Mitglieder, was ich zunächst für völligen Unsinn hielt."
So vergingen weitere Woche in denen der Verwalter der Caesarea immer mehr in die Enge getrieben wurde, so dass "ich letztendlich eine besondere Art des Todes zusagte."
Das Wappen seiner Familie sollte dazu als symbolische Geste dienen. Nicht aber auf dieser Insel, sondern auf dem verheißenden neuem Land, wo vor zehn Jahren der Auserwählte nach eigenen Aussagen 40 Tage ohne Wasser und Brot lebte. Und genau das sollte er bekommen, ein Hängen am Rundholz gen Süden ohne Nahrung und Flüssigkeit. Den Weg dorthin sollten ihm die Erwählten zeigen, die sich der Sache jedoch bis zum Schluss verweigerten. Pontio versprach somit etwas, dass er nicht halten konnte es sei denn er suchte den direkten Kontakt mit dem Auserwählten, der seinerzeit zu seiner eigenen Sicherheit gut versteckt vor der restlichen Bevölkerung der Insel war. Wieder rieten die Erwählten Pontio zu einem Treffen mit ihren jüngsten Begleiter. 

"Am Tag vor der Entscheidung war ich so verbittert, dass ich an Selbstmord dachte" gestand Pontio. "Doch als ich des Nachts ganz alleine in meinen Schlafgemach lag, klopfte es plötzlich an der Türe" Seine persönliche Leibwache kündigte einen Besucher an, den er den Zutritt verwehrte. Als er jedoch eine vertraute Stimme in der Eingangshalle hörte zögerte er keine Sekunden, um selbst nachzusehen, wer denn da einen Gesuch bei ihm zu so später Stunde erwünschte. Er traute seinen Augen kaum, als er seinen eigenen Sohn dort stehen sein. "Ich hörte mich seinem Namen rufen - 'Pilat' und immer fort" sprach Pontio "um ihn letzten Endes zu fragen, was er hier zu suchen hatte?" Die Antwort bekam er prompt, nachdem er ihn zu sich bat. Im Gespräch unter vier Augen stellte sich heraus, dass "mein eigener Sohn der jüngste Angehörige des Auserwählten war."
  
--- Fortsetzung 22.07.13  --- 

"Das war für mich der entscheidende Punkt und beste Hilfe, um meinen Plan umzusetzen."
Nach einem kurzen, aber intensiven Gespräch zwischen Vater und Sohn oder Verwalter und Erwählten lies man die Pferde satteln. Im Schutz der Dunkelheit ging es tief ins Landesinnere, zum Versteck des Auserwählten.
Pontios Plan war ausgeklügelt und jetzt auch umsetzbar. Pilat musste jetzt nur noch die anderen Erwählten überzeugen, was sich als sehr schwierig herausstellte, was aber nicht an einem vielleicht sogar begründeten Missvertrauen gegen Pontio lag - denn genau das Gegenteil war der Fall -, sondern eher in Zweifeln bestand, dass sich der Auserwählte bei so einem Spiel, einer möglicherweise in seinen Augen unglaubhaften Trickserei, ja einen Betrug am eigenen Volke beteiligen würde. Man einigte sich daher darauf ihm nicht über den Plan in Kenntnis zu setzen. Ferner war den Erwählten klar, dass er sich am morgigen Tag dem Volke stellen wird, egal ob alle gegen so eine Entscheidung auf ihn einreden würden. Ein Zwingen an Ort und Stelle zu bleiben wäre nur mit Gewalteinwirkung möglich. Und so hatte sich von ihm schon jeder der Erwählten vor ein paar Stunden bei einem leichten Mahl verabschiedet. "Körperlich wirst du morgen auf eigenen Wunsch nicht mehr sein, aber deinen Geist werden wir bewahren in unserem bis wir wieder mit dir vereint sind." sprach einer der ältestesten Erwählten. "Tut das, aber beherzigt mich nicht zu binden an meinen Tod sonst werde ich nie wiederkehren können" war seine knappe Antwort.

Am besagten Morgen fanden sich fast alle Inselbewohner wie von Pontio verlangt am Pier zu seinem Schiff ein. In einer ergreifenden Rede konnte er die Bewohner davon überzeugen, dass die von Volk verlangte und von ihm geplante Hinrichtung auf der verheißenden Insel für gut befunden wurde. Letztendlich überzeugte er mit dem Versprechen den Leichnam auf die Insel zu überführen sobald nur noch sein Skelett übrig war. Sein Fleisch sollte von den Aasvögeln und anschließend von den Käfern verspeist werden, damit auch nichts seiner menschlichen Hülle übrig bleibt.
Schließlich erschien der Abgesandte ganz alleine auf einen weißem Pferd und in einem schlichten Leinentuch gekleidet. Das aufgestachelte Volk hätte ihm am liebsten an Ort und Stelle gemeuchelt, beschränkte sich hingegen darauf ihn mit faulen Früchten zu bewerfen und Stücke seines Tuches abzureißen. Seine einzige Worte nachdem er unter größter Mühe auf dem Steg zu Pontios Schiff gelangte waren: "Ich habe mich hier stets wohl gefühlt und danke allen, die mich gewähren ließen."

"Kurz nach unserer Abfahrt stoßen wir auf das kleine Ruderboot von euren Umreitern. Gern kann Zoathan euch mein weiteres Vorgehen erläutern." sprach Pontio vor den Augen und Ohren der Siedler am Strand.
Währenddessen Zoathan kurz und knapp die Motive von Pontio erklärte öffnete dieser den Seesack und leerte den Inhalt auf eine Decke begleitend mit den vier Worten "Dies ist mein Plan" .
Einige Siedler erschraken, als sie die kompletten Skelettteile eines menschlichen Körpers samt eines Schädels zu sehen bekamen. Den meisten hingegen raubte es dem Atem.
Camma war der erste, der das Schweigen brach: "Das ist genial! Aber was ist noch im Sack?"

Pontio griff kommentarlos hinein und holte einen Wollgebilde hervor, dass dem Haupt des Abgesandten von weitem gesehen glich. Nun herrschte große Aufruhr unter der kleine Menge der Siedler, die in einem Hin- und Hergetuschel mündete, wo man nur ab und an ein paar Wortfetzen heraushören konnte.
In diesem Moment stand der Auserwählte auf, der seit seiner Ankunft auf der Insel kein Wort gesprochen hatte. Schnell kehrte Ruhe ein, alle Augen waren nun auf ihn gerichtet.

Er hob seine linke Hand, ging auf Pontio zu und reichte ihm die rechte. Sichtlich gerührt erhob sich auch dieser vom Strand wo vor seinen Füßen die Inhalte des Seesacks lagen. Eine eindrucksvolle Geste, ein Händedruck und letztendlich eine Berührung beider linker Handinnenseiten überkreuzt gefolgt von einer herzlichen Umarmung wurden von den Beteiligten lautstark beklatscht.
Der Auserwählte löste letztendlich sich von Pontio, um seine beiden Hände auf die metallernen Schultern von ihm zu legen. Eine gefühlte Ewigkeit blieben beide so stehen, bis endlich der Auserwählte sein Schweigen brach ...

"Du hast Geschichte geschrieben, aber du kannst nur in sie aufgehen, wenn du dein Versprechen an meinem Volk hältst."
--- E N D E ---
(bewusst offen gehalten)

Zum letzten Teil: unnatur_pt7f

"Ihre Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Sie haben einen Mund und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht; Ohren haben sie und hören nicht, eine Nase haben sie und riechen nicht; Hände haben sie und greifen nicht, Füße haben sie und gehen nicht; mit ihrer Kehle geben sie keinen Laut. Ihnen sind gleich, die sie machen, alle, die auf sie vertrauen."
(Bibel, Psalm 115, 5-8)



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