Selbstanalyse (Pt. 19)
Aus purer Faulheit heraus schreibe ich heute einen Post über die Faulheit. Und diese besondere Art der Faulheit schlägt sich auf mein gesamtes Dasein um. Warum sie so besonders ist und mich stark beeinflusst werde ich im weiteren Verlauf erklären, wenn ich nicht zu faul dazu bin.
Im Vorfeld war ich sogar recht fleißig und habe mal meinen Blog aus Faulheit heraus nur mit eben jenem Wort durchsucht, also nicht nur mit dem Wort "faul", denn dafür war ich wiederum zu faul. Andererseits habe ich mir jeden Post mit dem Wort "Faulheit" reingezogen und per Strg+F danach gesucht. Das war so langweilig, das ich es wieder ließ.
Die Faulheit durchströmt mich jedenfalls sehr gut in der Nacht, obgleich da meine Gedanken klarer fließen als am Tage, wenn die ganze Welt irrsinniges Zeugs denkt. Ich tue das dann auch mitunter und werde dadurch faul. Wenn ich heimkomme war ich vorher - fort, also - in der Öffentlichkeit. Und da trägt man halt so Kleidung am Körper, die einem nicht so sehr auffällig macht, also ich tue das so. Ich hülle mich in Jeans für die Beine und in einem Hemd für den Oberkörper, dazu ein zweites Paar Füße (Socken) für die Füße, so dass die 2x2 Paare Füße dann in andere Füße schlupfen können (Schuhe). Am Oberkörper trage ich grundsätzlich zwei Umhüllungsstücke, so folgt ein T-Shirt unter dem Hemd, egal wie warm es ist. Daheim trage ich solche Sachen natürlich nicht. Das hat vielerlei Gründe; keinen davon denke ich erklären zu müssen.
Ich komme also heim und dann beginnt es - die Faulheit schlägt gnadenlos zu. Ich bin eine Stunde da, bin eine weitere daheim. Manchmal auch noch eine, also drei gesamt. Und was hat sich geändert? Nichts. Ich schicke mich weiterhin an diese Öffentlichkeitskluft am Körper nicht abzulegen und fortwährend zu tragen.
Und genau das ist der Punkt, genau das ist meine besondere Art von Faulheit. So etwas lasse ich zu, passiert es doch "nur" zur nähernden Abendstunde, niemals am Tag. Sollte ich beispielsweise mal am Morgen oder am frühen Nachmittag unterwegs sein, lege ich die Kleidung nach der Heimkehr sofort ab und ersetze sie nötigenfalls durch gemütliche Hausklamotten.
Das war jetzt nur ein Beispiel, und meine Faulheit hofft, dass es gut war. Man kann vielleicht ein wenig zwischen den Zeilen lesen, das empfiehlt sich bei mir generell oft bis immer. So ganz direkt sage/schreibe ich wohl kaum etwas, gut möglich aufgrund der Faulheit. Das würde nämlich einen anschließende Diskussion hervorrufen, die mir zu lange werden könnte, weil meine klaren Worte stets mit der mir gegebenen Sprache immer sehr seltsam aufgefasst werden könn(t)en.
Ich will jetzt noch mal ein kurzes, aber aktuelles Beispiel hervorbringen. Gerade eben zwicken mich beim Schreiben zwei Dinge: ich muss aufs Klo und mir ist zu warm. Die Hitze könnte ich ändern, indem ich das Fenster aufmache. Das ist ungefähr zwei Schritte von mir entfernt, na ja, einen oder einen sehr langen Arm. Aber dazu bin ich zu faul. Die Ausscheidungsgeschichte ist da ungemein schwerer, erfordert sie doch eine wirklich weite Entfernung von meinem Aufenthaltsort. Also negiere ich beide Bedürfnisse und bleibe sitzen, schreibe weiter, denn dafür bin ich gerade nicht zu faul. Ich habe eher Befürchtungen, dass dieser Post zu lange werden könnte, wenn ich weiterhin unsinniges Zeugs in das technische Gerätlein tippe. Aktuell weiß ich nicht mal, ob es überhaupt einen Wertgehalt hat.
Wenn sich jemand in dem Text irgendwie wiederfindet, dann darf man sich die Frage stellen, wo die Faulheit ufert, wo sie begründet liegt. Wo hat die Faulheit ihre Heimat, ihren Ursprung?
Man muss bei dieser Frage wirklich unterstreichen, dass wir gerade eben nicht über die Faulheit des Denkens reden, sondern um eine gegenwärtige Faulheit des Leibes und der Umsetzung. Es ist nicht einmal eine Faulheit des Wollens, sondern eine Faulheit aus einem Umstand. Ich nötige mich jetzt dazu ein Beispiel zu bringen: Liegen zwei Liebende zusammen... den Rest denkt sich der Leser, ich bin zu faul es zu beenden.
Bei mir verhält es sich dann so, dass ich das Gegebene gerade sehr genieße. Ich verweile im Zustand der "Seligkeit" [ein ungeschicktes Wort - weil erklärungsbedürftig - ich wollte aber jetzt kein anderes suchen oder es näher beleuchten]. Dafür bin ich auch bereit nichts zu tun, um ihn/es nicht aufzugeben, wenn auch nur für eine kurze Zeit. Es ist für mich wie die Loslassung eines paradiesischen Gefühls. Und vielleicht sind wir hier beim richtigen Ansatz. Zumindest im Hinblick auf die Kleidung oder einer Frischluftzufuhr mussten sich Adam und Eva keine Gedanken machen.
Und weil ich viel zu faul bin das jetzt länger auszubauen, belasse ich es dabei. Die Faulheit hat gesiegt. Der Geist weiß die Antwort, mag sie aber nicht schreiben; Vielleicht ist sie einfach nur in drei Zahlen zu finden: 457.