UnNatur (Pt. 20)
Ist es verfänglich, wenn man behauptet, dass diese Welt der Technokratie keinen Mehrwert auf Zeit hat? Sie erschütterte die Menschheit vor allem in den letzten 30 Jahren zunehmend, dass man nahezu gewillt ist nicht mehr zuzusehen. Wegsehen könnte man, es tun indes die wenigsten unserer Gattung. Wir sehen lieber woanders weg (oder nicht hin) und vergessen dabei den geologischen Blickwinkel. Denn egal wie das Anthropozän ausgeht, es wird vergehen und nur leicht nachwirken - ohne großen Wert, nachhaltlos sozusagen. Das ist so einfach und klar wie das Wegwischen von Bildinhalten auf Technokratieapparaten. Letztendlich verschwindet mit dem Ende der Menschheit auch die Welt der heutigen Wischer, ohne das es Jemanden in einer Zukunft interessieren würde, war doch ihre selbst-erwählte Existenz schon im überwiegenden Maße vergänglicher Natur und trotzdem ein Teil davon. Die Erde verliert nichts, nur unsere dominierende Spezies auf Zeit, sind wir doch alle Teil dieser, die Verhältnisse rapide verändert. Man mag fast denken wir stünden unter Zeitdruck. Aus dieser Betrachtung erhält das Wort "Weltmeister" eine ganz andere Dimensionsebene.
Was für ein Prolog - bezogen auf die Länge. Der Inhalt ist schwammig. Der kleine Einwand sei mir erlaubt, verliert doch die Erde noch heute ganz viel Wasserstoff (100TTo?) pro Jahr, so als Beispiel. Sie wird also leichter. Man verzeihe mir den Einwand.
Mein Schreibstil aus Bildergedanken holpert sowieso zeitendlich, bin ich doch noch verfangen in meiner eigenen Vergangenheit jenes geformten Körpers, der nicht mir gehört und dennoch die zeitlose Endzeitära teilweise in ihren An- und Abfängen erleben darf/durfte. Es steht in unser aller Verantwortung die erhaltenen Leiber so zu hinterlassen, wie wir sie bekamen; das wiederum wäre ein anderes Thema - pardon, ich galoppiere auf unebenen Grund.
Für das Ergebnis dieser gehaltlosen Niederschrift ohne Tinte, Feder und Papier entschuldige ich mich bei mir selbst und allen, die dies verzeihen mögen - und zwar etwas verspätet, dennoch vorab.
Schwingen wir uns zurück in eine Epoche meiner Existenz. Es war Ende der sogenannten 90er Jahre des letzten Jahrtausends, als ich ein Drücker wurde. Ich drückte auf Knöpfen von Mobilfunkgeräten herum. MFG. Mobiler Sprechfunk. MSF. Laut Wikipedia nennt sich das Mobiltelefon. Meine Benennung gefällt mir indes besser. Seltsam, dass sich dafür andere Begrifflichkeiten durchgesetzt hatten - und das in einer Menschenwelt voller Ver- und Abkürzungen!?
Wie auch immer, heute bin ich weiterhin ein Drücker. Ich drücke widerstandsfähige Knöpfe. Oft mache ich das nicht, aber zumindest drücke ich, das gestehe ich mir ein. Ich drücke just (gerade und) eben. Meine 8 Finger und 2 Daumen drücken in aller Regelmäßigkeit dickere Knöpfe, die wie aus Geisterhand sich wieder erheben, wenn ich von ihnen ablasse. Meine Daumen berühren dagegen immer nur eine Taste, die im Vergleich zu den anderen ganz groß wirkt. Tatsächlich tut es nur der linke Daumen, der rechte schweigt, geht aber im Takt hübsch mit. Ich bin bestürzt, aber doch so glücklich, dass ich keine Chiclet-Tastatur habe, hatte ich doch Tastschreiben noch auf einer echten Schreibmaschine [- gibt es eine unechte? -] gelernt, wo man doch ein wenig stärker drücken musste, um den gewünschten Erfolg zu erhalten. Dafür [oder dagegen?] war das einem umgebende Geräusch, das dadurch entstand, schöner anzuhören. Die ganze Bewegung war auch nachwirkender, so dass ich mich heute daran noch entsinne. Werde ich mich in 20 Jahren daran erinnern, auf Nicht-Chiclet-Tasten lange Zeit meines Lebens gedrückt zu haben? Immerhin: Tastschreiben auf der Schreibmaschine tat ich nicht lange, vielleicht ein Jahr oder zwei. Schnell fand die elektronische Variante ihren Einzug und wurde ebenso schnell von der Tastatur eines Desktop-Rechners ersetzt. Mein Blatt war nun ein Bildschirm. Um das Ergebnis auf ein wirkliches Blatt [- gibt es ein unwirkliches? -] zu bekommen benötigte es den Umweg eines Druckers. Irgendwie seltsam. Man sieht das Ergebnis seines Schaffens erst im langen Nachgang, statt augenschein- und blicklich, wie einst.
Wie auch immer, heute bin ich weiterhin ein Drücker. Ich drücke widerstandsfähige Knöpfe. Oft mache ich das nicht, aber zumindest drücke ich, das gestehe ich mir ein. Ich drücke just (gerade und) eben. Meine 8 Finger und 2 Daumen drücken in aller Regelmäßigkeit dickere Knöpfe, die wie aus Geisterhand sich wieder erheben, wenn ich von ihnen ablasse. Meine Daumen berühren dagegen immer nur eine Taste, die im Vergleich zu den anderen ganz groß wirkt. Tatsächlich tut es nur der linke Daumen, der rechte schweigt, geht aber im Takt hübsch mit. Ich bin bestürzt, aber doch so glücklich, dass ich keine Chiclet-Tastatur habe, hatte ich doch Tastschreiben noch auf einer echten Schreibmaschine [- gibt es eine unechte? -] gelernt, wo man doch ein wenig stärker drücken musste, um den gewünschten Erfolg zu erhalten. Dafür [oder dagegen?] war das einem umgebende Geräusch, das dadurch entstand, schöner anzuhören. Die ganze Bewegung war auch nachwirkender, so dass ich mich heute daran noch entsinne. Werde ich mich in 20 Jahren daran erinnern, auf Nicht-Chiclet-Tasten lange Zeit meines Lebens gedrückt zu haben? Immerhin: Tastschreiben auf der Schreibmaschine tat ich nicht lange, vielleicht ein Jahr oder zwei. Schnell fand die elektronische Variante ihren Einzug und wurde ebenso schnell von der Tastatur eines Desktop-Rechners ersetzt. Mein Blatt war nun ein Bildschirm. Um das Ergebnis auf ein wirkliches Blatt [- gibt es ein unwirkliches? -] zu bekommen benötigte es den Umweg eines Druckers. Irgendwie seltsam. Man sieht das Ergebnis seines Schaffens erst im langen Nachgang, statt augenschein- und blicklich, wie einst.
Bildschirme jener Zeit [90er] sollte man tunlichst nicht berühren, was einem nicht unbedingt gesagt werden musste, da es bei jeder Berührung im Strombetrieb eh zischte. Heute wischt man erst, wenn der Stromkreislauf ein kleines Gerät in Funktion bringt. Ich tue es dagegen nicht. Ich bin ein Drücker.
Ich weiß nicht, ob die Berliner Herrschaften, für die ich diese paar gedankenverflossenen Zeilen planlos niederschreibe (drücke?) - weil halbherzig versprochen -, ebenfalls beharrliche Drücker sind, allerdings: Ich weiß, sie sind weder Radikale noch Wischer - und doch haben sie ein Manifest, was mir fehlt. Einer der Schreiberlinge heißt Wenzel und *schrub* mir:
"Erfrischendes Buch!* Ich werde Hesse bei Seite legen um Glas zu lesen."*²
[* V|P V|P / *² Korrektur: "bei Seite legen" = "beiseitelegen," - aber egal.]
Ich danke für die Flyer und hoffe darauf, dass viele auf diesen Link drücken werden.
RADIKALE ANTI SMARTPHONE FRONT
Eine Bewegung gegen den exzessiven Gebrauch von Smartphones
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