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Gedanken an die Wasserrute

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UnNatur (Pt. 27)


Heute auf den kalendarischen Tag (nicht Wochentag) jährt sich zum neunten Mal ein Ereignis. Und obgleich ich schon mal beiläufig auf meinen "B-Blog" darüber schrieb redete, steht und fällt mein Entschluss dahingehend (abermalig) meine Gedanken - oder vielmehr: Erinnerungen - in jene Zeit schweifen zu lassen unausweichlich fest. Leider habe ich es mir heute so in den Kopf gesetzt, und daher komme ich auch nicht umher, mir das jetzt auszureden. Es gibt nur eine Hoffnung, die mich trägt, und dessen Frage im Raum steht, und die da lautet: Wird es mir gelingen es lesenswert zu gestalten? Nicht für mich, sondern für eben diejenigen, die darauf stoßen, vor allem solche, die mich und alle Protagonisten nicht kennen. Die Antwort kenne ich jetzt schon, und da bin ich skeptisch wie realistisch gegenüber meiner Selbst, pessimistisch allemal, denn ich wage dies nicht nur stark anzuzweifeln; ich gehe einen Schritt weiter und erkläre wenig feierlich: Es würde mich überaus freudetaumelnd überraschen, wenn dieser Eintrag einen zeitlosen Mehrwert projizierte. Ungemein triumphaler wäre mein Frohmut, wenn die nachfolgenden Zeilen am Ende zu mehr taugen würden als ein Echo eines simplen Textscans, was ja bekanntlich nicht gerade viel abverlangt, außer der Eigenschulung, um dergleichen in den täglichen Alltag erfolgreich einbauen zu können. Welch ein lohnenswertes Bestreben...

Es ist 19:19 Uhr. Ich schreibe diese Zeilen in einer gewissen Unrast, ich will nicht sagen gehetzt, aber irgendetwas dazwischen wird es sein. Selbst ist der Mann ... ohne Kopf. Es kann auch eine Frau sein, sagen wir jedes andere Geschlecht. Es trifft auf uns alle zu, und ja, ich halte das für eine ziemlich neutrale Aussage. Was gemeint ist, was ich anprangere, ist in uns selbst. Der Kopf leitet uns. Ohne Kopf dagegen, könnte man glattweg der Ansicht sein, besagtes Leid wäre zu Ende. Wer sich nicht selbst leitet, leidet nicht. Wer sich dagegen leitet, der leidet entweder kaum, manchmal oder - im besten Fall - so gut wie gar nicht. Wer sich treiben lässt, der fließt. Und ein Schreiberling, der unfassbar wenig Inspiration in sich trägt - für das Schreiben an sich -, der schreibt so einen Unsinn. Dieser bin gerade ich, und ich bin dreist. Ich lösche diesen Absatz nicht, ich fange einfach einen neuen an, und belasse ihn obendrein unvollendet.

Es ist 19:29 Uhr. Ich bin zutiefst erschrocken. Erschrocken darüber, dass ich zehn Minuten für diese paar nicht-griffigen Zeilen benötigte. Gut, dass stimmt nicht, ich habe inzwischen mal den Raum und das Geschoss verlassen. Ich habe telefoniert. Jetzt bin ich wieder da, aber der Fokus - ja, der Fokus, der ist weiterhin irgendwo verloren. Vielleicht sollte ich eine kurze Schreibpause einlegen. Vielleicht sollte ich mich selbst lesen und die Sachen, die ich von mir gab, vor neun Jahren, in irgendeinem Forum Gleichgesinnter. 

Es ist 19:30 Uhr. Ich tue es nicht. Kennt jemand die Wasserrute? Kennt Jemand jemandes Tier, das eine Wasserrute hat oder hatte oder immer mal wieder bekommt? Hat jemand vielleicht sogar ein behaartes Hausexemplar im Bestand, das wasserrutenanfällig ist? Die letzte Frage kann ich beantworten, ungenau ohne Recherche, aber zumindest mit einer klaren Aussage: Ich bin mir sicher, es gibt viele, die ein solches Wesen um sich haben. 

Es ist 19:35 Uhr. Jetzt bin ich wirklich am Boden zerstört. Fünf Minuten für ein paar Sätze. Ich schreibe in letzter Zeit deutlich zu wenig, aber sei es drum. Ich bin weiterhin nicht fokussiert und unterlasse es eine beschreibende Ausmalung meiner Handlungsstränge in den letzten fünf Minuten darzulegen. Eines ist klar: Ich schrieb nicht nur. Ich sollte es aber tun, weil die Zeit knapp ist. Die Zeit ist deswegen knapp, weil man Kopf mir sagt, die Zeit wäre knapp. Er sagt mir, ich muss unbedingt diesen Blogpost bis zum Ende des Tages geschafft haben. Und würde ich nur das tun "müssen", so wäre das sicherlich kein Problem. Mein Kopf weiß jedoch genauso viel oder wenig wie ich; und in einer Sache sind wir uns zumindest eindeutig einig: Ich habe keine Zeit, um am Stück fünf Stunden zu schreiben. Und weil dem tatsächlich so ist, hat mir in der dürftigen Schreibzeit eiligst etwas einzufallen, dass das ganze Produkt so darstellt, als ob ich überlegt und stabsplanmäßig etwas in die Tasten haue, dass stets nicht weit abweicht von einem verbildlichten roten Faden. 

Es ist 19:43 Uhr. Ich holte mir ein Bier, vielleicht klappt das. 
Es ist 19:44 Uhr. Ich zünde mir eine Zigarette an und warte bis es 19:45 Uhr ist.
Es ist 19:45 Uhr. Ich warte noch länger. Ich muss nachdenken und träumen, und sonst nix.

Es ist jetzt schon 20 Uhr. Und ich komme zum Punkt. Wer bis hierhin gelesen hat, und keinen Hund hat, der so etwas [gemeint die Wasserrute] bekommen kann, bei dem bitte im um unendlich kurze (sic!) Verzeihung. Ich kläre auf: Eine Wasserrute bekommen bestimmte Hunderassen bei Überanstrengung oder Überbelastung. Es ist eine Durchblutungsstörung am Schwanzansatz, der Rute. Sie kann auch ohne jegliche Anstrengung beim Schwimmen im kalten oder warmen Wasser hervorgerufen werden. 

Es ist jetzt 20:30 Uhr. Meine alte Hündin wollte raus. Sie machte ihr kleines und großes Geschäft. Danach gab es ein paar Leckerlis aus der Hand und ein wenig Scheiblettenkäse für sie, sowie ein veganes Käseimitat für mich (und ebenso für sie, die das erstaunlicherweise nicht verpönt). Ein spannendes Unterfangen, also dieser Absatz.

Es ist immer noch 20:30 Uhr. Ich kann mit kalten Händen gut schreiben. Heute war es allerdings nicht kalt. Heute war es ähnlich warm wie vor neun Jahren. Tagsüber zweistellige Temperaturen im Januar tragen wenig zum Unwort des Jahres 2019 - Klimahysterie - bei, und verwundern mich gleichermaßen wenig, wie 30 Temperaturgrade weniger, die wir mit minus 20 °C ein Jahr vor neun Jahren hierzu Orts hatten. Ich weiß das so genau, weil ich einen Hund habe. Und wem es interessiert, heute Abend wird es kalt und morgen werde ich meine Scheiben enteisen dürfen. Der Boden ist schon fest, das Dachfenster ist beschlagen - ich bin guter Dinge angesichts meiner Prophetie.

Es ist 20:32 Uhr. Die Hände werden wärmer. Wärmer wurde es nach dem 16. Januar 2011 nicht, eher kälter, bis es wieder am 6. Februar wärmer wurde - 12 Grad mit viel Sonnenschein. So sonnig wie es am 14. März des gleichen Jahres war. Da war es aber eindeutig kälter. Ich weiß das alles, weil ich seinerzeit mit drei Hunden 2 x täglich ging. Heute muss darf ich mit einem Hund vielmals täglich raus. Alte Hunde halten nicht so lange ein, eine einfache Weisheit. 

Es ist 20:34 Uhr. Ich muss mir ein neues Bier kalt stellen. 
Es ist 20:35 Uhr. Ich schreibe immer noch gegen die Zeit. Vielleicht sollte ich wieder zurück ins Jahr 2011 gehen. "Promptly"! Ich will nämlich nicht mehr viel schreiben. Ich will Bilder gucken, unbewegte, Fotos, um dann zu entscheiden, welche ich in diesen Eintrag zur Untermalung einfüge. Mit ziemlicher Sicherheit solche von 2011. Da war es warm, gut warm, 10 Grad warm. Und dass an einem Ort, welcher gemeinhin als der kälteste in halb-urbaner Landschaft zu bezeichnen es gilt, also ihn, den Ort. Das ist kein Scherz, der höchste Punkt einer Stadt ist in aller Regel für solche Unterschiede bestens geeignet. Und der Höhenunterschied zwischen jener Kernstadt und dem Gebiet der (damaligen) Begegnungsstätte von anno dazumal liegt weiterhin bei erstaunlich genau 65 Metern. Da kann es durchaus mal sein, dass es auf dem "Berg" schneit, währenddessen es im Zentrum regnet. Und wenn es da 10 Grad hat (wie damals), dann hat es unten bestimmt 12 oder 13, so wie ungefähr heute. Ich kann das sagen, weil ich den Temperaturunterschied über ein Jahrzehnt lang beobachtete. Er lag immer bei 2 Grad, manchmal auch bei 3 oder mehr.

Es ist 20:47 Uhr. Ich spare aus, was ich tat. Was Adelhaid, meine Hündin, aufgrund meiner Eingebung im Jahre 2011 tat, halte ich nun fest: Sie ging schwimmen. Es gibt dazu auch ein Video, ich bette es jetzt ein [Obacht: altes "Tape", Outdoor-Handy-Kamera - Punktum schlechte Qualität]:
Für kupierte Hunde ist Schwimmen im kalten (oder warmen) Nass kein Thema, auch wenn sie zu den anfälligen Rassen gehören sollten. Ich kenne allerdings keinen Labrador Retriever, dem aus nicht-medizinischen Gründen der Schwanz gekürzt wurde. Aber es soll Pointer, Setter, Beagle oder Foxhound Terrier geben, die nicht jagdlich geführt werden, und dennoch "rutenlos" daherkommen. Und viele sind auch im Alter von einem halben und neun Jahren, und damit ungemein anfällig für eine Wasserrute, sofern sie noch eine intakte Rute haben hätten. Ansonsten eher weniger, sage ich jetzt mal.

Es ist jetzt 20.52 Uhr. Ich denke, ich kann dieses Kapitel bald schließen. Es gibt nicht mehr viel Informatives zu erzählen, na ja, vielleicht noch einen kleinen Punkt: Eine Wasserrute kommt und geht, man kann mögliche Schmerzen recht gut mit Metacam Meoxicam oder anderen Mittelchen auf nicht-cortisonhaltiger Basis eindämmen - auch mit Traumeel beispielsweise -, aber im Grunde ist es in den meisten Fällen nicht notwendig. Adelhaid hatte seit vier Jahren keine "Wasserruten"-Anfälle mehr, und ihr erster war auch der schlimmste. Danach vergingen solche "Schübe" wieder recht schnell; über eine Nacht und einen halben hellen Tag waren sie "ausgesessen". Faktum ist und bleibt, die einfache Aussage: Einmal eine Wasserrute, so besteht erhöhtes "Risiko" erneut unter so einer zu leiden beziehungsweise eine zu bekommen. 
Dass ein Hund mit dieser "Gefahr" alt werden kann, das will ich mit Fug und Recht behaupten. 

Und da es jetzt 21 Uhr ist, schließe ich an dieser Stelle. Ich habe noch viele Dinge vor, mitunter auch mein Geschreibsel kurz vor dem Schlafengehen zu veröffentlichen. Bis dahin kann ich darüber noch ein wenig nachdenken, ob ich es wirklich tue, aber ich denke, meine Entscheidung ist ohnehin schon gefallen. Mein Kopf hat es mir befohlen, und ich kann nun (und endlich) bis dahin Träumen nachkommen, um (in oder mit ihnen) zu schwelgen und so weiter. Das ist mein raumausgreifendes Hobby, für das mir eine stille Kammer genügt.  


PS: Ich weiß um meine lapidar-larifari Äußerungen und bitte sie nicht zu "Herzen" zu nehmen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker ... mit rudimentären Veterinärkenntnissen.  


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