Geschichtle IV (Pt. 1a)
Um meine Worte zu
erklären, muss ich etwas vorrausschicken, das sich komisch anhören könnte, wenn
man es erstmals liest. Ihr müsst wissen, dass jedes menschliche Wesen im Grunde 3 Seelen in
sich trägt. Wenn ich von Geist rede, meine ich also nur einen Seelenanteil, der
allerdings immerwährend auf der Erde schreitet. Dieser ist Teil unseres
Planeten, er kann niemals gehen, nur schwinden, aber auch nur dann, wenn man
alles dafür tut, dass er nicht natürlich vergeht. Menschen tun das aber und leider.
Die Verbrennung eines toten Leichnams beispielsweise führt unweigerlich zu
Problemen mit der Wiedereingliederung im natürlichen Kreislauf des Lebens. Auch
das Begraben von Toten in Holzkisten erschwert eine Palingenesie.
Der oftmals missverstandene Geist ist wohl das, was Menschen in der Tat Seele nennen. Doch Seelen sind eigentlich gestaltlose Wesenheiten, die nicht zwangsläufig an einen Körper gebunden sind. Es sind freie Geschöpfe, die bei - will sagen - schlechter Behandlung, auf eigenem Wunsch des Körpers oder wichtiger anderweitiger Aufgaben auch einmal von ihrer Pflichterfüllung mehr Abstand nehmen, als es dem materiellen Gesamtgeschöpf lieb und recht ist. Es kommt selten vor, aber wenn dann spürt das auch der empfindungsresistenteste Mensch.
Kommen wir zu den Leibern zurück, denn denen geht ihr nach dem Ableben schwer nach. Ich versucht sie in eure Gräber an die Ursubstanz des materiellen Lebens zu binden. Des Weiteren binden die Hinterbliebenen sie mit ihren Gedanken. Man kann das euch allerdings nicht nachreden, ihr wisst es einfach nicht (mehr besser).
Zum Glück gibt es noch einen weiteren Seelenteil, der euch bei Not gerne zur Seite steht. Jene Wesenheiten haben sich einem Körper verschrieben und weichen nie von ihm bis zu seinem Tod. Um das Bild klarer zu machen, nenne ich mal ein zusammengesetztes Wort, das euch die Vorstellung meiner Erklärung erleichtert: Schutzengel.
Der oftmals missverstandene Geist ist wohl das, was Menschen in der Tat Seele nennen. Doch Seelen sind eigentlich gestaltlose Wesenheiten, die nicht zwangsläufig an einen Körper gebunden sind. Es sind freie Geschöpfe, die bei - will sagen - schlechter Behandlung, auf eigenem Wunsch des Körpers oder wichtiger anderweitiger Aufgaben auch einmal von ihrer Pflichterfüllung mehr Abstand nehmen, als es dem materiellen Gesamtgeschöpf lieb und recht ist. Es kommt selten vor, aber wenn dann spürt das auch der empfindungsresistenteste Mensch.
Kommen wir zu den Leibern zurück, denn denen geht ihr nach dem Ableben schwer nach. Ich versucht sie in eure Gräber an die Ursubstanz des materiellen Lebens zu binden. Des Weiteren binden die Hinterbliebenen sie mit ihren Gedanken. Man kann das euch allerdings nicht nachreden, ihr wisst es einfach nicht (mehr besser).
Zum Glück gibt es noch einen weiteren Seelenteil, der euch bei Not gerne zur Seite steht. Jene Wesenheiten haben sich einem Körper verschrieben und weichen nie von ihm bis zu seinem Tod. Um das Bild klarer zu machen, nenne ich mal ein zusammengesetztes Wort, das euch die Vorstellung meiner Erklärung erleichtert: Schutzengel.
Fassen wir zusammen: Menschen haben also ganz klar 3 Seelenanteile. Eine die sich materiell immer
erneuert, eine die schützt und eine, die euch für ein Leben begleitet.
Schensi ist mein Name.
Schensi war auch der Name eines Pariahundes. Ähm, nein, das stimmt nicht, bitte
streicht es. Bestimmt war ihr Name anders. Ich merke mir so etwas nicht. Namen
sind wie Schall und Rauch - ich kann sie hören, sehen, riechen, schmecken, aber
weniger fühlen. Menschen geben ihnen die Gestalt und verhindern im Prinzip auch
damit eine Loslösung der Seele von jener zugesprochenen Hülle. Das aber nur
nebenbei. In dieser Erzählung sollen sie und ich Schensi sein.
Der Mensch, der heute mit
Vornamen Alexander oder Alex gerufen wird, war vor langer Zeit mit Schensi
zusammen und ist im Prinzip heute wieder mit ihr in einem gemeinsamen Bunde.
Ich habe keine Erinnerung, wie er einst hieß, aber ich weiß noch heute, wie man
ihn in Wohnsiedlungen nannte: Tsagaan Bagsh oder manchmal nur Hikers. Ich will
ihn für die Geschichte schlicht Bagsh nennen. Er war nicht sesshaft und
pilgerte von Ort zu Ort. Er war ein Wanderlehrer. Er lehrte und lernte die
Natur, die Pflanzenwelt, die Flora und deren Umgang mit ihr. Seine
Vorgeschichte ist mir unbekannt, ich war seinerzeit eben "nur"
Schensi, ein Pariahund, der ihn ein Stück seines Lebens begleitete.
Wie Schensi und Bagsh
zueinander fanden ist für diese Geschichte nicht erwähnenswert. Schensi war auf
jeden Fall schon ausgewachsen, Bagsh in der Blüte seines Lebens. Die Tatsache,
dass sie ihm folgte war allerdings für ihre Art bemerkenswert. Ihre Beweggründe
sind aber ebenso wenig näher zu ergründen.
Alle Zeit ihrer gemeinsamen Wanderschaft waren sie zumindest nur auf einem Erdteil unterwegs; mehr kann ich leider nicht sagen, denn auch Länder waren seinerzeit nicht so namentlich bekannt wie heutzutage. Ich kann nicht einmal das Jahr datieren, nach welcher Rechnung auch immer. Es muss auf jeden Fall schon viele Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende her gewesen sein. Die Geschichte ist ergo sehr alt.
Alle Zeit ihrer gemeinsamen Wanderschaft waren sie zumindest nur auf einem Erdteil unterwegs; mehr kann ich leider nicht sagen, denn auch Länder waren seinerzeit nicht so namentlich bekannt wie heutzutage. Ich kann nicht einmal das Jahr datieren, nach welcher Rechnung auch immer. Es muss auf jeden Fall schon viele Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende her gewesen sein. Die Geschichte ist ergo sehr alt.
Die Geschichte am Stück
zu erzählen, wäre auch ein Lebenswerk. Daher beschränke ich mich immer wieder
auf kleine Begebenheit. Mehr ist auch nicht möglich, denn ich kann mit dem
jetzigen Halter meiner "verwandten" Adelhaid nicht direkt in Kontakt
treten. Sein Geist ist zu stark, sein Denken zu schnell, so dass ich auf ihn
nicht direkt einwirken kann. Zudem verbot es mir sein Schutzengel, seine
Intuition - wie er es nennt -, als ich es einmal versuchte. Diese "illegale"
Handhabung war aber nötig, um ihn den Gedankenanstoß zu geben.
Ihr fragt euch jetzt,
warum ihr meine Erzählung lesen könnt? Die Antwort ist erschreckend einfach:
weil er sie niederschreibt. Dadurch ergibt sich die genauere Frage: woher weiß
er davon?
Nun, ich gab die Erinnerung an seinen Hund. Adelhaid denkt aber nicht dran, sie an ihn zu geben. Sie glaubt, er kenne sie selbst. An diesem Punkt bin ich mir nicht sicher, ob sie damit nicht sogar Recht hat. Ich war ja mal sie oder eben ein Hund, wenn auch ein ursprünglicherer. Und Hunde gestehen Menschen diese Gabe der eigenständigen Erinnerung ein, auch wenn sie selbst nicht dazu in der Lage sind. Das müssen sie aber auch nicht, denn es gibt ja so Seelen wie mich. Jeder Hund hat also viele "Schensis". Oder was denkt ihr, warum manch Tier so viel schläft? Die Schonung körperlicher Ressourcen ist nur ein Grund. Für Spaß "verschlummern" die nicht 2/3 ihres Lebens, so sie können. Ich hingegen könnte viel mehr dazu aus dem ff sozusagen erzählen, aber das würde gerade den Rahmen sprengen.
Nun, ich gab die Erinnerung an seinen Hund. Adelhaid denkt aber nicht dran, sie an ihn zu geben. Sie glaubt, er kenne sie selbst. An diesem Punkt bin ich mir nicht sicher, ob sie damit nicht sogar Recht hat. Ich war ja mal sie oder eben ein Hund, wenn auch ein ursprünglicherer. Und Hunde gestehen Menschen diese Gabe der eigenständigen Erinnerung ein, auch wenn sie selbst nicht dazu in der Lage sind. Das müssen sie aber auch nicht, denn es gibt ja so Seelen wie mich. Jeder Hund hat also viele "Schensis". Oder was denkt ihr, warum manch Tier so viel schläft? Die Schonung körperlicher Ressourcen ist nur ein Grund. Für Spaß "verschlummern" die nicht 2/3 ihres Lebens, so sie können. Ich hingegen könnte viel mehr dazu aus dem ff sozusagen erzählen, aber das würde gerade den Rahmen sprengen.
Kommen wir lieber zurück,
warum Menschen nicht mit ihren Seelen kommunizieren können, vielmehr warum sie
es heute nicht mehr können. Ich kann hier leider nicht so genau werden, denn
ich bin eine sehr junge Seele. Ich kam erst spät auf die Erde und kannte die
ersten Menschen nicht. Und doch kannte ich einen besonderen – Bagsh. Er war in
der Lage, jederzeit auf seine "alten Seelen zurückzugreifen". Er war
oft im Einklang mit mehreren dieser Anteile, so er wollte. Die heutige Menschheit
urteilt so eine Gabe wohl mit einem Wort ab: Schizophren. In dieser Denkweise
war Bagsh sogar hochgradig gestört. Und einige Menschen, die ihm begegneten - vor
allem Kinder - konnten sogar mit ihm zusammen die Seelen erkennen. Das war
damals ganz normal. In der Jetztzeit ist es allerdings schon gut, dass die
Schizophrenie tatsächlich als ein Problem angesehen wird, denn viele "Betroffene"
kommen damit nicht zurecht. Anzeichen dafür waren schon zu Schensis Zeiten zu
erkennen.
Halten wir fest: Adelhaid
weiß sehr viel. Woher weiß es jetzt aber ihr Herrchen? Er ist schließlich auch
ein Teil dieser heutigen Menschen und ebenso "abgestuft" wie viele
seiner Spezies. Auf der anderen Seite ist in ihm noch viel erhalten, dass er
sofort abrufen könnte. Komischerweise denke ich, dass er das auch weiß, aber
nicht darauf ständig zugreift. Ich habe fast den Eindruck, er wüsste, dass ihm
das auf Dauer nicht gut tun würde. Ich glaube sogar, dass er den Zeitpunkt
kennt, wo er es immer mehr in sein Leben aufnehmen kann. Er schreibt das jetzt,
und stutzt seine Augenbrauen, oder wie sagt man dazu? Er würde am liebsten
sofort Reißaus nehmen, von der Tastatur weichen, mit Schensi, pardon Adelhaid,
herausgehen, Abstand nehmen. Doch er weiß auch die Dringlichkeit, um sich
endlich mitzuteilen. Er tat und tut das ja auch. Es wird in meinen Erzählungen
ergo nicht viel mehr stehen, was in diesem Blog nicht schon steht oder stehen
sollte. Ich kenne ja das Gesamtwerk nicht. Manchmal liest er es laut vor sich
hin. Wenn ich dann gerade bei Adelhaid bin, dann höre ich es. Manchmal erzählt
mir es auch Adelhaids 2. Seele (Schutzengel), übrigens eine ganz liebe. Und wenn wir
schon dabei sind: Warum ich es mir nicht von seiner 3. Seele erzählen lassen kann,
erkläre ich ein anderes Mal, es hat - wie paradox es auch klingen mag - unmittelbar etwas mit mir zu tun. Sein Schutzengel schweigt zumindest. Ich habe auch
kein großes Interesse mit ihm bzw. ihr zu reden. Die einmalig mahnenden Worte
genügten mir. Ich bin froh, dass ich geduldet werde. Es war seine Entscheidung.
Zum Ende meiner
Einführung sei nun erklärt, dass Adelhaids Herrchen dieses Wissen von ihr hat,
weil er mit ihr manchmal auf Traumreise geht. Sie zeigt ihn dann alles, was ich
ihr vermittelt hatte bzw. er sieht es dann eben während sein Körper regeneriert.
Spannend, nicht wahr? Oder: "Das Interessante daran ist das Spannende
darin."