Geschichtle III (Part 1c)
Fortsetzung von: "Fliege im Auto (Pt. 1+2)" - geschichtle3_pt1a + geschichtle3_pt1b
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
(sicher nicht von Albert Einstein [Klick])
Der größte Unterschied zwischen den damaligen Menschen und der heutigen Gesellschaft ist nicht nur die unheimliche Größe derselben, die sich größtenteils für mich so darstellt, dass sich ballungsmässig in ungünstigen sozialen Strukturen angesammelt und wohl freiwillig der Pferchung von jedem Individuum aussetzt wird, was die Einwohnerzahl der bipedischen Bevölkerung auf ein ungünstiges Maß für den Planeten anstiegen lies.
Aber nein, dass sind alles nur Kleinigkeiten im Vergleich zur Geisteshaltung, die sich so zusammenfassen lässt, dass Mensch sich von der natürlichen Sinnigkeit zu technokratischen Unsinnigkeit zwangsverändert hat.
Es ist schon seltsam, dass heute Menschen geschult werden müssen, weil sie Dinge einfach nicht mehr wissen, ganz einfach, weil ihnen es nicht weitergegeben werden kann. Wie auch? Sie sind ja quer durch die Bank alle ganz neu hier auf der Welt, sozusagen und mal ganz banal formuliert. Doch das wäre nicht so schlimm, denn jeder fängt irgendwann klein an. Es sollte eben richtig gestaltet werden, was in den Verhältnissen der Lebensumwelt der meisten Zweibeiner wirklich sehr ungünstig ist. Wo kein Baum, da kein Apfel. Aber er ist doch da, also der Apfel, der aber von einem Baum kommt, welcher recht weit weg steht.
Die Fehlentwicklung geht folglich wie ein Uhrwerk, dass gegen die Zeit läuft. Heute wird weniger gefragt, weil es nicht notwendig ist, also sich selbst oder andere. Den eben solch "Andere" geben ja schon die Antwort vorweg. Und wenn dem mal nicht so sei, kann man selbst nach dieses suchen, wenn das überhaupt vorkommt, weil wes Geistes Kindes im wörtlichen Sinne fragt noch einen Angehörigen und bekommt zufriedenstellend Antwort?
Nun ja, im Monolog der Dinge wäre die Antwort darauf im einheitlichen Tenor: viele oder alle. Aber die Antwort an sich, die da aus dem Munde der Gefragten kommt, was ist mit der? Ist die richtig? Ist sie zutreffend? Nein, sie ist es in den wenigsten Fällen, nicht mal auf Basis der unliebsamen Technik-Wissenschafts-Ideologie. Das fängt schon bei ungenauen Erklärungen bei so leichten Themen wie Blitz und Donner an [vgl. Teil 2, Fortsetzung vom 21.10.13]. Oder wer kann das aus dem Stehgreif mit wenigen Sätzen trefflich erklären, als ob er eine laufende Bibliothek, ein stehender Metereologe mit Luft und Speichel im Mund ist?
Auch die Beobachtung ist geschwächt. Heute glotzen die Leute lieber auf Flimmergeräte, welche sie auch portal mit sich schleppen. Da wundert es meinesgleichen nicht, wenn so gut wie kein Kind mal eine Fliege den raffinierten Zucker von der(en) Nahrung saugen sah. Wie auch? Sie können unsere Bewegungen ja nicht sehen, wir sind zu schnell und sie leben ebenso, allerdings leidlich zu ihrem Unvermögen über ihre Verhältnisse und erheblich zu schnell.
Mal davon abgesehen, dass keiner versteht was wir Fliegen da machen, wenn wir unseren Saugrüssel benutzen, aber das habe ich ja schon angesprochen.
Unter diesen Gesichtspunkten betrachtet mag es viele schockieren, wenn ich gerade heraus behaupte, dass es die eher in den aus Sichtweise der heutigen Menschen und deren suggerierten Augen abverurteilten unzivilisierten Kreaturen der eigenen Vergangenheit - ohne Glauben und Wissen vor der Schaft -, ja das es diese ihre (also eure) Vorfahren, die da auf dem Gipfel einst einträchtlich ruhten, es seinerzeit konnten. Und nicht nur das, sondern noch vieles mehr!
Konkret meine ich das, was heute möglich ist, wenn man ein so genanntes Mikroskop benutzt oder im Umkehrschluss ein Teleskop. Solche Gerätschaften mittels denen man bewegte Dinge in Zeitlupe beobachten kann, Bilder anhalten, verkleinern und vergrößern, Entferntes erkennen kann. Die Technik dieser Erschaffungswelt ist beeindruckend, aber ebenso unnötig, da der Mensch all das schon immer konnte.
Um das näher zu erklären, erzähle ich eine kleine Geschichte, wie sie sich seinerzeit oft begeben hat.
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Meine epigenetischen Vorfahren lebten ein unbekümmertes Leben als ich es heute tue. Ich kenne die menschliche Zeitrechnung nicht, aber allzu lange kann es nicht her gewesen sein im Vergleich zum Alter der Erde. Und ich denke auch, dass diese schöne Zeit im erneuten Vergleich mit dem Geschöpf Mensch länger andauerte als es die aktuellen Ungegebenheit tun. Aber das habe ich ja schon angeschnitten.
Wir Fliegen lebten mit den Menschen im eigentlichen Sinne nicht zusammen, aber immer, wenn wir gebraucht wurden, folgten wir dem Ruf gerne und taten, was auch immer nötig war.
Es war nicht oft der Fall, dass wir Wunden des menschlichen Körpers heilen mussten, denn dafür waren Säugetiere wie Wölfe geeigneter, deren Zunge besser als ein Pflaster bei offenen Wunden waren. Wobei dies nur für die Menschen in jener Zeit ausnahmslos galt, denn heute ist das Leben zu steril mit Bedacht möglichst keimfrei zu leben, was dem Immunsystem im Grunde schadet, da es sich dadurch mit den Dingen der Natur nicht mehr im Einklang bewegt. Damals (und sogar wie heute) war dem Menschen noch klar, dass ihre eigene Zunge mehr schädlich Keime enthielt als die jedes anderen Lebewesens (mit Ausnahmen). Und vor allem der Speichel von Wölfen (oder später Hunden) galt als antiseptisch und gleichwohl antikbakteriell. Der Notarzt war somit nicht in unserer Gestalt zu sehen, wir waren eher Kosmetiker, die später Porenreinigung durchführten, aber nicht die Heiler in erster Instanz.
Was wir aber taten war dem verletzten Menschen in seiner Heilungsphase zu unterstützen, indem wir für ihn ein Tänzchen aufführten. Dafür kamen wir in einer großen Schar und flogen Formationen, die ihm dazu verleiten sollte, uns so zu dirigieren, dass wir ein schönes Programm zelebrierten, ein Bild in bewegter Form erschuffen. Vielleicht ist das zu vergleichen mit dem heutigen Fernsehsendungen, nur mit dem Unterschied, dass der Mensch a) den Kanal nicht wechselte, weil er b) dessen Programmablauf sowieso selbst bestimmte. Und uns Protagonisten erfreute es, wenn wir uns so bewegten, wie es der Mensch wollte und es ihm gleichwohl erfreute. Die psychische Heilung ist nicht zu verdenken, und das wiederum war eine weitere Aufgabe von uns, die wir mit Freude und Eifer nachkamen.
Und manche der damaligen Menschen waren sogar in der Lage uns zu zeigen, welches vollkommene Bild wir anhand seiner Anweisungen schufen indem er uns in der Sonne vor einer zum Beispiel Steinwand fliegen lies, so dass unser Flugspiel als Schatten dort reflektiert wurde. Damit wir das ganze auch in aller Ruhe einfangen konnten, wurden durch ihn (dem Mensch) unsere schnellen Bewegungen in der Zeit verlangsamt, so dass der Dirigent, Programmdirektor und Zuschauer in einer Person noch viele andere Lebewesen (wie uns Fliegen) Anteil nehmen lies, an dem was wir gemeinsam erdachten.
Leider bin ich mir nicht mehr so ganz klar darüber, wie die Menschen von damals es schafften in die zeitlichen Folgen so einzugreifen, dass es möglich war, die Abfolge so zu verlangsamen. Es war uns seinerzeit auch nicht wichtig darum, denn es galt uns um ein wesentliches Wichtigeres darin aufzugehen, als ein Stück der Gesamtheit.
Es kam auch nicht oft vor, dass wir dazu berufen wurden, jedoch war es jedes einzelne Mal unvergesslich, traumhaft in der Realität sozusagen.
Was ich aber weiß sind die Grundstufen, wie es einem Menschen gelang solch Meisterhaftes überhaupt anzugehen. Es war die Eigenstudie an uns, an einzelnen Fliegen, wie wir uns bewegten in der freien Natur. Und wir waren gern zur Hilfe bereit, wenn es dem Menschen darum ging uns in all unserer Einzigartigkeit zu beobachten, ja zu studieren. Irgendwann erkannte er dann - wahrscheinlich nicht wegen uns alleinig, vielleicht eher an Hummeln für den Beginn, da diese etwas träger für das normale Auge erscheinen -, dass er in uns eindringen musste, um seine eigene Zeit an die von uns anzupassen. Vielleicht gelang es den Menschen seinerzeit aber auch umgekehrt, sie nahmen uns in ihre Welt auf.
Ich habe dazu wenig Wissen, kann mich aber sozusagen erinnern, wie es meiner Vorfahren geschah, als der Mensch uns mit all seinen Sinnen für einen Moment in seine Zeit nahm oder in unsere eben überging. Das wesentlich Erstaunlichere war, dass es keine erwachsenen Zweibeiner waren. Es waren Kinder oder vielmehr Säuglinge, die noch nicht einmal laufen konnten und ihre Umwelt quasi kriechend durch das Gras erlebten und erforschten. Und eben das dadurch Erlangte nahmen die Kinder mit für ihr ganzes weiteres Leben, um dann von den Erkenntnissen zu schöpfen und sie zu gestalten, wie es ihnen gerade für richtig oder nötig erschien.
Die Verhältnissen haben sich heute umgekehrt. Damals waren die Menschen für uns Götter, weil sie besser wussten, wann sie uns brauchten. Folglich waren wir nie bei ihnen, weil sie zu uns kamen bzw. eher weil sie uns herbeiriefen. Und wir kamen dem nach.
Heute ist es so, dass wir zu ihnen kommen, weil wir wissen, dass sie Hilfe brauchen. Sie allerdings lehnen diese ab und versuchen uns zu verscheuchen, weil sie unsere Anwesenheit für störend erachten, völlig grundlos und für uns Fliegen gar so nicht nachvollziehbar. Ähnliches Strukturen könnte man denken, wenn man das vergleichen möchte, denn die Vorgehensweise ist für uns heute genauso unklar wie damals, leider aber auch ebenso unverständlich.
Der kleine aber feine Unterschied ist, dass wir uns sicher sind, dass Mensch falsch handelt, uns durch verlorenes Wissen abtut.
Wenn ich so darüber nachdenke, sind all meine geistigen Ausflüge in die Vergangenheit dadurch entstanden, dass ich zum Einen stets das Gute im Menschen suche und im Speziellen davon ausgehe, dass mein Chauffeur ein wenig anders denkt als seine Leidgenossen. Ich kann das auch jetzt noch schlecht beschreiben, aber vielleicht kann man es aus meinen Zeilen herauslesen. Ich tat falsch, als er mich dorthin führte, wo es angenehmer für mich war - wo ich lange war, im Kofferraum (wie er es nannte) des Fahrzeuges [vgl. Teil 1, Fortsetzung vom 13.10.13] -, auch wenn er mir das ein wenig wirsch aufzeigte.
Von daher will ich mich selbst korrigieren, denn es mag falsch gewesen sein, ihn als Idioten abzuurteilen.
Im Nachfolgenden wartete ich also ab, und war gespannt wie er sich verhalten würde, wenn er wieder zurückkehrte. Und bei allen Unangenehmlichkeiten in meiner ungünstigen Lage war ich mir klar, dass er wieder kommen wird und ich bis zu seiner Ankunft überleben würde.
Die Vorfreude darauf, sowie auch die Rückfahrt lies mich diesen Kampf gewinnen, dass möchte ich vorweg und voran schicken.
- Fortsetzung folgt in einem Teil 4 unter geschichtle3_pt1d -
( geplanter Fertigstellungstermin: Ende KW48/2013)
"Hummeln allein besuchen diesen roten Klee, indem andere Bienenarten den Nektar dieser Blumen nicht erreichen können."
(mit Sicherheit von Charles Darwin aus 'Die Entstehung der Arten')