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Ein tatsächliches Tabu unserer Gesellschaft ...

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... sollte sein
UnNatur (Pt. 9)

http://www.blog.adelhaid.de/2014/04/ein-tatsachliches-tabu-unserer.html

Gebot #11, Absatz 1: "Du sollst alleine essen!"
[Dieser Artikel erschien auch in der Huffington Post]

Fakt zum Post: ich will nicht provozieren.
Fakt zu den Geboten: im Deutschen kommt bei allen 10 Geboten "Du sollst" vor.
Nachschlagsfaktum: bei 8 steht sogar "Du sollst nicht". [zum Nachlesen]

Anders gesagt: Das sind keine 10 Gebote, sondern 8 Verbote und 2 Gebote. Aber lassen wir das mal außen vor und halten wir fest: es sind 10 von 613 Mitzwot. Wer sich überzeugen lassen will wie viele Verbote es denn so in der Tora gibt: hier alle 365 verdeutscht.
Leider nur auf Englisch gefunden, dafür gibt es alle sechshundertdreizehn Ge-/Verbote hier.


Die Frage sollte also nicht sein, ob es mehr gibt - denn es gibt mehr -, von daher geht es hier auch nicht um Mitzwot, sondern um tapu, tabu, kapu oder im Englischen taboo.
Und eigentlich geht es auch nicht darum, interessant ist es aber allemal, woher das Wort herkommt, nämlich von seinerzeit indigene Inselvölkern.

Mit dem 1913 erschienen Buch "Totem und Tabu" breche nicht nur ich heute noch mit einem S. Freund, ähnlich wie es damals ein C. G. Jung tat. Meine Beweggründe sind aber andere. Aber auch dieses Werk möchte ich nicht abtun. Es wäre einfach nur töricht mit so einem Post, den ich in 2 Minuten schreiben könnte. Dem entgegen gehen 2 Jahre Vorarbeit von Freud.
Von daher geht es auch nicht darum. 

Die Gesellschaft zwingt uns ähnlich wie die Religion oder die Wissenschaft viele Tabus auf, die m.E.n. nur durch deren eigene beengte Sichtweise überhaupt "Anklang" finden (können/konnten). Mir wurden beispielsweise 3 Tabus unserer heutigen Welt förmlich eingetrichtert - sprich niemals nicht über diese 3 Dinge:
Geld, Sex und Religion
.
Es darf also keiner so im Detail wissen, wie viel ich verdiene, wie oft und wie ich ... usw. Aha!
Bis auf das Geldverdienen hat sich nicht viel geändert. Die Gesellschaft hat sich selbst offener gemacht. Ob das gut oder schlecht ist, mag dahingestellt bleiben, aufgeklärt nenne ich zumindest anders.
Bezogen auf die 3 o.e. Begriffe kann ich aber sagen: alle sind vergänglich, in vielen Generationen oder in nur einem Menschenleben.
Warum sollte man sie also für die Allgemeinheit oder für sich alleine tabuisieren? 

Zur Erklärung der Überschrift
... werde ich persönlich. Damit zeige ich auch gleichzeitig ein Tabu auf, dass es so bei Menschen weniger zu finden gibt; zumindest wird es in aller Regelmäßigkeit gebrochen, wäre es eines.
Ich habe dazu hier schon einmal etwas unter der Unterüberschrift "Meinereiner 'Veggie'" geschrieben, wo ich die Beweggründe zu meinem Vegetarismus im Ursprung anno 1995 erklärte.
Es lässt sich leicht aus den Zeilen herauslesen, dass ich kein großes Bedürfnis verspürte mit vielen Leute in einem Raum zu speisen. Abgesehen von der familiären Runde waren dort auch noch absolut fremde Personen anwesend, die mit ähnlicher Gesinnung an gleichem Ort kamen. Es gibt im Nachhinein betrachtet viele Gründe, die gegen eine solche Ansammlung in geschlossenen Räume spricht, die jedem Einzelnen in mindestens einem Punkt stören würden. Sei es die Lautstärke, die Gerüche, die Etikette oder noch verwegener als Beispiel: der Umstand, dass man nicht weiß, was man da tatsächlich in sich hineinschaufelt, weil man nicht mal erfährt, welches Salz im Spender am Tisch ist. 

In meiner Anfangszeit als Vegetarier habe ich alle meine Speisen stets alleine eingenommen. Ich habe mich somit auch dem gemeinsamen Essen der Familie zu Hause entschlichen. Es erschien mir wichtiger, als ein Plausch am Tisch.
Aber eigentlich müsste ich noch weiter in der Zeit zurückgehen. Mir war das Essen in Anwesenheit von Personen schon immer unangenehm, nicht weil keiner wissen sollte, was und wie viel ich esse, sondern vielmehr weil mir dadurch etwas verlorenging - die absolute Konzentration auf das Mahl an sich.

Mit dieser Anschauung bin ich wohl nicht alleine auf dieser Welt - und das ist auch gut so. Schlecht ist nur, dass viele das nicht akzeptieren mögen, weil es nicht der Norm entspricht. 
Aber wer hat so etwas überhaupt "vernormt"? 

Das Titelbild zeigt uns das Abendmahl, worauf man die Rückschlüsse ziehen kann, dass ein gemeinsames Einnehmen von Speis und Trank schon lange Tradition hat. Auf der anderen Seite war Jesus ein Wanderprediger, Teilnomade so gesehen. Er unterhielt die Menschen mit seinen Worten und sie ihn mit Verköstigung. Da spricht wenig dagegen mit jenem an einem Tisch zu sitzen.

Und genau hier wäre mein 2. Punkt! 
Am Tisch essen. Dafür sitzt man folglich auf einen Stuhl, es sei denn der Tisch ist sehr niedrig, wie anderswo üblich. Die Frage wäre auch hier wieder: Muss man das?
Vielleicht hilft uns ein Blick in das Tierreich, um darauf Antworten zu finden.
Nummer 1: welches Tier teilt sich gerne seine Beute, es sei denn sie wurde gemeinsam erjagt?
Nummer 2: welches Tier macht es sich dabei so richtig gemütlich?
Hundehalter könnten die beiden Fragen mit dem Begriff "Futterneid" leicht erklären.
Und Hunde sind für mich wesentlich sozialer Geschöpfe als der Mensch.

Und jetzt?
Entlasse ich den Leser zum Nachdenken. 
Ein letzter Fakt am Schluß: Gegessen wird immer. Dieses Tabu wäre zeitlos.


Gebot #11, Absatz 2: "Wenn es nicht gehen sollte, denke an Absatz 1!"


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10 Kommentare :

  1. He, was issen hier los? Noch zu müde?
    Ach, verstehe - du möchtest zunächst alleine essen.
    Bin schon sehr gespannt und schau später noch einmal vorbei
    - ach ne, ich schau hin, sonst bringt es ja nichts ;-)! LG Martina

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    1. Psst... noch geheim, also tabu :-)
      Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen, aber es kommt immer wieder mal vor, also dass ich einen Post einfach nicht fertig bekomme. Ich könnte auf "Speichern" klicken, aber ich veröffentliche auch gerne unvollkommen ;-) [siehe Buch]
      Jetzt sitze ich dran, also bis 20 Uhr wird der Artikel geschrieben sein.

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    1. I'm not quiet sure wheater it be a spam or not. Google says it is, but in any case: may the reader decide.

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  3. Okay, ich werde darüber nachdenken. Genügend 'Futter' hast du dem Leser ja gegeben.
    Zunächst muss ich sagen, habe ich seit langem mal wieder sehr intensiv die Gebote - oder wie ich heute gelernt habe, Verbote - gelesen. Danke, dass du sie in deinem Post zur Verfügung gestellt hast. Ich kenne sie, natürlich, doch es war gut, sich ihrer mal wieder bewusst zu werden.
    Zum Essen: Ich mag es sehr, zusammen mit Freunden und auch der Familie zu essen und nach dem Essen am Tisch zu sitzen und über Gott und die Welt zu reden. Aber du hast recht: Wenn man alleine ist, konzentriert man sich mehr auf sein Essen.
    Wie gesagt: Ich werde weiter darüber nachdenken! LG Martina

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    1. Immer gerne, ich hab nur einen Link gesetzt.
      Es mag erstauen, aber es ist bei mir auch so. Also wenn alles stimmig ist, dann diniere ich auch gerne mit "Fremden". Ich mag sogar die "lockeren" Grillabende, wo ich auch mal "sozialisiere" und erwärmte vegane Kost genieße. Die klassische Wirtsstube gehört aber definitiv nicht zu meinen Favoriten. Da muss die Begleitung schon wirklich mehr als passen ;-)
      Grundlegend mag ich aber nicht, wenn ich bewirtet ("bekocht") werde. Da bin ich etwas eigen, aber das hat mit dem Artikel jetzt weniger was zu tun.

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  4. Also ich esse gerne in der Gemeinschaft hierbei ist es eigentlich egal ob mit der Familie oder Freunden . Was aber gerade mir als Blogger zusagt ist einfach mal den Tisch mit fremden zu teilen und ins Gespräch zu kommen. Ich lasse mich auch gerne mal bekochen oder koche auch super gerne mal für andere

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    1. Naja, so ist es bei vielen, ich wirke wohl etwas eigen auf jene Viele.
      Aber man kann aus meinen Worten auch mal eine Selbstanalyse" machen, indem man es ausprobiert, wie es sich so verhält, wenn man sich völlig aufs Essen konzentriert und obendrein sich dafür ausgiebig Zeit gibt, egal wie groß die Mahlzeit ist. Dafür braucht es weder Tisch noch Stuhl, ich würde sogar auf das Besteck verzichten... vielleicht schreibe ich mal ein Tutorial...

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  5. Zunächst möchte ich sagen, dass ich deinen Post hier mal super finde. Regt schon sehr zum Nachdenken an!
    Also ich finde, wie du ja bereits weißt, viele Gegebenheiten unserer Gesellschaft einfach schlimm, komisch oder fragwürdig.
    Dieses im Strom schwimmen, anpassen, sein wie die anderen sonst ist man "komisch", "andersartig" oder wird gar ausgestoßen... Alles was nicht in die Norm passt ist entfremdend. Alles was nicht in unsere Gesellschaft passt, deren Richtlinien eben gedreht und gewendet werden, wie es eben passt - sich im Laufe der Jahre entwickelt hat.
    Viele Dinge, Ansprüche, Vorgaben, Weisungen, Alltäglichkeiten, Normen nehmen uns ein Stück von uns selbst, lassen unserer Individualität wenig Spielraum sich zu entfalten.
    Allerdings finde ich, ist es doch das, was uns Menschen wirklich ausmacht - die Einzigartigkeit - die uns durch Normen, Gesetze und Vorschriften geraubt wird.
    Ich bin der Meinung "Leben und Leben lassen" - jeder sollte seinen eigenen Weg finden, niemandem sollte vorgeschrieben werden wie er was zu tun hat.
    Und man sollte niemanden vorverurteilen, nur weil er Dinge anders macht oder anders sieht wie man selbst. (denn das macht man leider doch viel zu schnell - wie war das, der erste Eindruck zählt)

    Ich esse z.B. auch nicht gerne mit vielen Menschen zusammen - denn es stört mich. Ich kann die Begeisterung oft nicht teilen, wenn sie voller Vorfreude angewatschelt kommen: Hier komm gehen wir Essen, das wird super.
    Ich finde, das Essen an sich wird sowieso viel zu sehr abgetan und wir achten viel zu wenig darauf, was wir denn wirklich Essen - unserem Körper antun. Nein, wir töten nicht um zu überleben - das Leben an sich - wenn es nicht unseres ist - hat zu viel seiner Bedeutung verloren. Wir wissen nicht Wertzuschätzen was wir haben. Wir wissen nicht wertzuschätzen, was auf unseren Tellern liegt. Wir wissen nicht wertzuschätzen, dass wir fließend Wasser haben. Das Bewusstsein des Essens fehlt hier fast gänzlich. Bitte einfach Geiz-ist-Geil-Günstig (in letzter Zeit mein meist benutztes Wort)

    Ich bin ich, und mir ist es egal was andere Denken. Und wenn ich was tun will, was nicht den Normen entspricht, dann tue ich das. Und das sollte jeder tun. Denn das macht uns doch aus - als Mensch...
    Eigentlich... zumindest sollte es das... Das unterscheidet uns doch... Oder etwa nicht? Keine Maschinen.. sondern Menschen mit Ecken und Kanten... sagt man doch immer?! Aber Leben tun wir es nicht!
    Ecken und Kanten sind Andersartigkeiten zum Rest der "Einheits-Gesellschaft"

    Oh ich bin wohl abgeschweift ... Entschuldige ;-)
    Danke für deinen Artikel, war spannend zu lesen
    LG Ina

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    1. Du darfst gerne öfter abschweifen Ina, aber bitte entschuldige dich danach niemals mehr. ^^
      Dein Kommi ist einmalig, eigentlich jeder ist das jeder, aber deiner hat mir besonders gut gefallen, weil so viel Wahres darin liegt. Er rundet diesen Blogposts wunderschön ab.
      Meine Gedanken umzusetzen ist wirklich nicht einfach, und so auch für mich nicht immer möglich. Dann genügt mir immer zu wissen, dass ich weiß, wie es für mich richtig ist + vielleicht auch für den ein oder anderen geeigneter wäre. Die Aufnahme von Nahrung ist eben eine grundlegende Sache, wir leben ja nicht mehr im Paradies. :-)

      Wie auch immer, eine Sache möchte ich dir und jeden, der das liest, noch auf den Weg legen. Nachdem ich diesen Post geschrieben habe (der eben auch in der HuffPost veröffentlich wurde, auf was ich heute nicht mehr so stolz bin, aber das ist eine andere Sache), hat mir jemand gesagt, dass er einen französischen Film kennt, der meine Gedanken in einer grotesken Form festgehalten hat. Den Namen kannte die Person nicht mehr, aber Tante Gugle half ungemein. "Das Gespenst der Freiheit" nennt sich dieser Streifen aus den 70er Jahren. Eine Szene in einer Geschichte des Films behandelt wie gesagt dieses Thema. Ein paar Leute sitzen um einen Tisch herum, aber nicht auf Stühlen, sondern Aports - Toilettenschüsseln. Zum Essen gehen sie verschmäht in eine kleine Zelle.
      Nun ja, so ganz trifft es das nicht, denn die Verschmähung der Körperausscheidung ist eine anderer Geschichte. Ich habe sie hier im Blog auch mal kurz angerissen: Die 3 Seelen - Seele #2: Intuition, konkret

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